Donnerstag, 13. Oktober 2016

[Auswärtsspiel] Kurzbericht vom 1. Messetag Spiel 2016 in Essen











Obwohl ich abends nach einem Messetag meistens ziemlich kaputt bin möchte ich dieses Jahr versuchen trotzdem kurz meine Eindrücke des Tages Revue passieren zu lassen. Zum Einen um anderen Besuchern der Messe einen Einblick zu geben und vor allem den Leuten die nicht zu diesem Event fahren können ein paar Infos zukommen zu lassen.

Als wir uns an diesem Vormittag frühzeitig im Osten Westfalens auf den Weg ins Ruhrgebiet machten, sah es zunächst so aus als würden wir in diesem Jahr gut mit dem Auto durchkommen. Nachdem es schon öfter Probleme mit Staus auf der Autobahn gab, waren wir heute bereits um viertel nach 9 an der Ausfahrt zur Messe angelangt. Doch nun fingen die Probleme erst an. Denn ab hier ging es nur noch im Stop and Go weiter. Zentimeter für Zentimeter quälte sich die Blechlawine nun Richtung Parkhaus und so standen wir dann doch erst um kurz nach 10 Uhr (der offiziellen Öffnungszeit) am Eingang. 

Kaum drinnen angekommen schon der nächste "Schock". Da ich auf meinem Zettel einige Spiele vom Heidelberger Spieleverlag hatte, sollte es zunächst dorthin gehen. Doch keine Spur von dem großen Verkaufsstand der ansonsten die Besucher direkt am Eingang erwartete. In diesem Jahr befand sich dieser zusammen mit dem Schnäppchenmarkt in dem "Käfig". Ein eingezäunter Bereich in dem man nur rein kommt wenn man sich in eine endlose Schlange einreiht und nach und nach vom dortigen Personal eingelassen wird. Da sich hier aber eine unglaubliche Menschenmenge bereits versammelt hatte, beschlossen wir erst mal woanders zu gucken.

Vor allem wegen SEAFALL hatte ich dort schauen wollen und an anderen Verkaufsständen gab es dieses auch nur in der französischen bzw. englischen Version. Als wir dann später zum Käfig zurückkehrten kamen wir auch relativ zügig hinein, aber auch nur um festzustellen das für die deutsche Ausgabe 90 Euro gezahlt werden sollte. Dies ist aber eindeutig über meiner Schmerzgrenze und zusammen mit den bisher doch zahlreichen skeptischen Meinungen über dieses Spiel, habe ich mich dann dazu entschlossen diesen Kauf dann doch zu streichen bzw. hier später online die Bestellung nachzuholen.

Nach dieser ersten kleinen Ernüchterung kam die nächste am Stand vom Schwerkraft Verlag wo ich das Spiel TERRAFORMING MARS erwerben wollte. Dieses war aber leider bereits ausverkauft und nur noch in englisch erhältlich. Also auch hier ein eigentlich sicher eingeplanter Kauf ins Wasser gefallen. Gut für den Geldbeutel - schlecht für die Laune. Und auch bei meinen anderen Objekten der Begierde lief es ähnlich:

ARKHAM HORROR LCG - erst ab Dezember erhältlich!
7TH CONTINENT - immer noch keine kauffähige Version fertig
IMPERIAL SETTLERS AZTEKEN - nicht erhältlich
CRY HAVOC - nur auf englisch
TIME STORIES ERWEITERUNG - nicht erhältlich

Positiv war hingegen das Gefühl relativ leerer Gänge und sogar einiger freier Plätze an Tischen um Spiele auszuprobieren. So haben wir dann auch tatsächlich einige Produkte ausprobieren können (was an einem Messe-Donnerstag eher ungewöhnlich ist). Daher hier erst mal ein paar gaaaaanz kurze Eindrücke zu gespielten Neuheiten:

PANDEMIC - SCHRECKENSHERRSCHAFT DES CTHULHU (Z-Man Games)

Nach dem grandiosen PANDEMIC LEGACY bekamen wir die Chance die Cthulhu-Version des kooperativen Klassikers zu testen. Dabei wurden viel Mechanismen aus dem Mutterspiel übernommen und auf das Cthulhu-Thema umgemünzt. Hier reisen wir zwischen 4 Orten rund um Arkham herum und versuchen die Kultisten und Schoggothen im Zaum zu halten bzw. zu dezimieren. Wie schon bei den Seuchen kommt es zum Problem wenn sich vier Kultisten an einem Ort tummeln oder einer der Schoggothen ein Portal betritt. In diesem Fall wird dann einer der großen Alten aufgedeckt was immer negativ ist. Anders als im Original kommt es hier aber nicht zu den gefürchtetem Kettenreaktionen bei einem Ausbruch. Dafür gibt es aber genügend andere Probleme mit denen die Ermittler zu tun haben ...

Für Fans des Lovecraft-Universums oder Spieler die noch kein Pandemie besitzen sicherlich lohnenswert.




PAPA PAOLO (Quined Games)

Hier haben wir ein originelles Thema (Ausliefern von Pizzen) in einem aber eher normalen Spiel. Als Chef einer Pizzeria versuchen wir unseren Laden möglichst nach vorne zu bringen. Dazu setzen wir zunächst unsere Liefermopeds auf einem Raster ein um neue Straßenplättchen zu erlangen und diese an unsere bisherige Landschaft anzubauen. Außerdem können vier verschiedene Aktionen gewählt werden um Einkommen zu erhalten, Pizza-Zutaten zu kaufen, Blitzauslieferungen zu starten oder neue Filialen zu eröffnen. Haben alle ihre vier Boten eingesetzt gibt es noch eine kleine Versteigerung um sich die besten Auslieferungsaufträge zu sichern und die vier Bereiche des eigenen Pizza-Imperiums voran zu treiben.

Unsere Runde hat es nicht vom Hocker gehauen. Sicherlich eine putzige Idee aber von den Mechanismen her keine wirklich aufregenden Besonderheiten. Würde ich noch mal mitspielen, muss ich aber nicht haben!


LAST FRIDAY (Ares Games)

Hier stand eindeutig ein Horrorfilm aus den 80ern Pate für diese SCOTLAND YARD Variante. Auch hier spielt einer allein gegen den Rest vom Fest. Doch hier jagt der eine die anderen Spieler! Dieser will nämlich die Besucher eines Feriencamps unter die Erde bringen und versucht dabei diese auf dem Spielplan zu überlaufen. Die Camper wissen dabei nicht wo sich der Meuchelnde aufhält und müssen versuchen schnellstmöglich die Schlüssel für die Hütten zu finden um sich dort in Sicherheit zu bringen. Nur wer dies innerhalb von 15 Runden geschafft hat überlebt dieses 1. Kapitel. Darauf folgen dann aber noch drei weitere. Im zweiten gehen nun die Urlauber selbst auf die Jagd nach dem Killer und drehen den Spieß um. In Akt 3 rächt sich der Psychopath wiederum an demjenigen der ihn zuvor zur Strecke gebracht hat. Und nur diesen muss er killen. Akt 4 hingegen dreht dies wieder um - nun muss der schon Totgeglaubte endgültig zur Strecke gebracht werden. 

Dieses Spiel stand auch auf meiner Liste und es hat auch viele interessante Aspekte. Es kam uns nur so vor als ob die taktischen Möglichkeiten sehr begrenzt sind. Wir hatten nur Akt 1 gespielt und hatten das Gefühl als Gejagter nicht viel machen zu können. Man kann zwar die Position des Mörders herausfinden, dies bringt aber leider keinen nennenswerten Vorteil weil man ihn ja nicht attackieren oder aufhalten kann. Werde ich auf jeden Fall versuchen noch mal zu spielen!



So weit zu den Eindrücken und nun noch meine Neuerwerbungen des 1. Tages:


So und nun aber ab ins Bett - morgen geht es auch wieder früh raus...

Mögen die Würfel/Karten mit Euch sein!