Mittwoch, 12. Oktober 2016

[Spielbericht] #37/2016: Aventuria - Das Abenteuerkartenspiel / Vorschau Spiel 2016


Nach der doch eher ernüchternden Erfahrung aus dem ersten Versuch mit dem Abenteuerkartenspiel AVENTURIA hatten wir uns vorgenommen beim nächsten Treffen diesem Spiel noch mal eine zweite Chance zu geben und dann ein volles Abenteuer zu spielen. Zuvor hatten wir lediglich eine Einführungspartie und ein Kurzabenteuer kennengelernt. Ob uns diese Version doch noch überzeugen konnte?    

Spiel: Aventuria - Das Abenteuerkartenspiel
Autoren: Michael Palm, Lukas Zach
Verlag: Ulisses Spiele
Jahr: 2016
Spieler: 1-4
Spieldauer: ca.30-90 Minuten
Merkmale: Abenteuer, Helden, Kämpfe, Entwicklung
Mitspieler: Christopher, Gregor, Jörg, Michael



FAZIT / VERLAUF UNSERER PARTIE

Also ich möchte da jetzt eigentlich nicht groß künstliche Spannung erzeugen und werde diesen Beitrag entsprechend kurz halten (auch da die große Spiele-Messe vor der Tür steht). Auch bei dem vollen Abenteuer sprang der Funke zu mir nicht über. Hier ging es nun darum ein Abenteuer über 3 Akte zu spielen. Vor jedem Akt wurde eine kurze Story vorgelesen in der man dann 1-2 Würfelproben auf bestimmte Fähigkeiten der Helden machen musste. Deren Ausgang konnte das nun folgende Szenario dahin gehend beeinflussen, dass man Verstärkungen und/oder Erschwerungen erhielt.

Das Hauptabenteuer hingegen lief eigentlich genau so ab wie auch schon das Kurzszenario an dem Termin zuvor. Ein Oberboss wird ausgelegt und dazu eine festgelegte Anzahl von Schergen. Auf einer separaten Zeitkarte wird angezeigt was passiert wenn eine Runde vorbei ist. Die Helden spielen wieder ihr Deck durch, legen Karten als Ausdauer aus die ihnen wiederum ermöglicht Karten in die eigene Auslage zu spielen. Ziel ist es damit Angriffe gegen die Gegner durchzuführen und diese zu dezimieren. Dies alles geschieht über unzählige Würfelproben die leider kaum Abwechslung bieten.

In Akt II kam dann zumindest etwas Varianz hinein da der Oberschurke hier nicht einfach so zu attackieren war. Dazu war es zunächst nötig sich über einen Kronenleuchter auf eine Empore zu schwingen (eine erfolgreiche Geschicklichkeitsprobe vorausgesetzt) um ihn im Zweikampf gegenüber zu stehen. Ansonsten musste man sich wie üblich mit seinen Dienern und Helfern rumplagen. Es gab dann auch noch zwei weitere Sonderaktionen mit denen man dem monotonen Kämpfen ausweichen konnte, aber letztendlich ist und bleibt es eine endlose Würfelorgie.

Für erfahrene Rollenspieler mag dieses ja durchaus seinen Reiz haben und auch bekannt sein. Aber für mich persönlich bietet dieses Spiel zu wenig Abwechslung und Entscheidungsmöglichkeiten um wirklich fordernd zu sein. Es ist eher ein "Ich würfel mal und gucke was passiert"-Gefühl.  Da es auch bei meinen Mitspielern keine Jubelstürme entfachte, entschlossen wir uns dann auch dieses Kapitel ad acta zu legen und uns einem anderen Spiel zukünftig zuzuwenden. Auch da wirft die bevorstehende Messe ihren Schatten voraus und sollte hier ordentlichen Nachschub garantieren...
 
Meine Einschätzung hat sich also leider bestätigt:


4 - Nettes Spiel, würde aber andere Spiele vorziehen


VORSCHAU AUF DIE SPIEL 2016









Für uns Spieler gibt es eigentlich nicht größeres als die alljährliche Spiele-Messe in Essen. Jedes Jahr im Oktober strömen tausende Spielefreunde aus der ganzen Welt ins Ruhrgebiet um sich die Neuerscheinungen anzuschauen, auszuprobieren und auch kaufen zu können. Vier Tage lang reihen sich die bunten Schachteln an den zahllosen Ständen und endlos scheinende Menschenschlangen winden sich durch die überfüllten Gänge. Die Chance auf einen Sitzplatz mit Erklärung eines neuen Spiels sind meistens eher gering und nur mit frühzeitigem Eintritt und vielleicht auch etwas Ellbogeneinsatz möglich.

Auch die Preise sind mittlerweile auch nicht mehr viel niedriger als wenn man sich die Exemplare später online oder beim Händler des Vertrauens holt. Trotzdem üben diese Tage noch immer eine große Faszination auf die Spielerszene und natürlich auch auf mich aus. Allein schon weil man als "Spieler" ja im "normalen" Umfeld doch eher belächelt wird und hier nun quasi unter sich ist. Die Hallen sind gefüllt mit Gleichgesinnten und mit vielen lockenden Angeboten und Versprechungen des Spielglücks.

Wie die Messetage ablaufen ist bei mir immer davon abhängig ob ich lediglich als Konsument hinfahre oder auch auf der anderen Seite sitze und Spiele für einen Verlag erkläre. In diesem Jahr werde ich mal wieder ausschließlich als Kunde hinfahren und versuchen meine Kauflust in den Griff zu bekommen. Dafür ist es wichtig sich ein Budget als Grenze festzulegen. Zudem ist es aufgrund der Vielzahl an Neuheiten auch unmöglich alles in den 4 Tagen zu sehen oder gar antesten zu können. Daher ist vorherige Planung wichtig. Es wird meistens eine Liste erstellt mit den Titeln die man sich unbedingt anschauen möchte.

Die Infos dazu kommen vorwiegend aus dem Internet. Bei einschlägigen Foren und YouTube-Kanälen wird recherchiert, aufgeschrieben, verglichen und abgewägt. Ergebnis ist dann meistens eine Excel-Seite mit diversen Titeln, Preisen und Standnummern. Diese gilt es dann auf den Messetagen abzuklappern.  Dies ist vor allem dann wichtig wenn ich auch noch an zwei der vier Tage den Erklärbär gebe. In diesem Jahr drängt die Zeit dann doch nicht so und man kann sich auch mal treiben lassen. Nicht selten entdeckt man dabei dann auch noch einige Perlen die man vorher nicht auf dem Zettel hatte.

Was ich meistens eher links liegen lasse sind Erweiterungen oder Spiele die man später auch noch überall im Handel bekommt. Denn einige Spiele von Kleinverlagen kommen auch nur in einer kleinen Auflage nach Essen und hier kann es auch schon mal vorkommen, dass die Spiele nach 1-2 Tagen bereits ausverkauft sind und dann auch lange nicht erhältlich sind. Daher stehen solche Titel eher am Donnerstag auf dem Programm. Freitags findet dann das "sich treiben lassen" statt und Samstag machen wir meistens Pause und bleiben zu Hause. Am Sonntag geht es dann mit der Familie zur Messe und es wird vorwiegend nach schönen Familienspielen geschaut. Zudem kann man dann noch mal ein Spiel holen welches es in den ersten 3 Tagen auf den Wertungslisten der einschlägigen Bewertungsportale weit nach oben auf die Rangliste geschafft hat. Dies muss dann zwar nicht immer ein Garant dafür sein, dass es auch einem persönlich gefällt aber ist zumindest einen Blick wert.

Abschließend noch die Titel auf die ich dieses Jahr besonders gespannt bin:

SEAFALL (Heidelberger)

SEAFALL ist ein neues Legacy-Spiel und damit eigentlich prädestiniert für unsere Runde. Denn dafür ist eine feste Gruppe nötig die bereit ist so ein Spiel über einen längeren Zeitraum zu spielen. Und nach den Erfolgen von RISIKO EVOLUTION und PANDEMIC LEGACY ist dies fast schon ein Pflichtkauf.

DIE KOLONISTEN (Lookout)

Hier steht meine Neugierde eindeutig im Vordergrund. Nach den bisherigen Informationen müsste dies ein Aufbauspiel sein welches voll meinen Neigungen entspricht. Es klingt ein wenig wie die bekannten Aufbaustrategiespiele am PC (DIE SIEDLER oder AGE OF EMPIRES) wo man sich sein Volk mit Gebäuden und Einheiten aufbaut und versucht damit erfolgreich zu sein. Hier hoffe ich auch weitere Infos und Meinungen auf der Messe.

TERRAFORMING MARS (Schwerkraft)

Hier reizt mich vor allem das Thema und auch die bisherigen Meinungen sind fast ausschließlich positiv bis euphorisch. Da ich aber kein so großer Freund von Eurogames bin ist noch eine gewisse Skepsis vorhanden. Helfen könnte das es für ein Eurogame aber äußerst thematisch daher kommt und somit auch bei mir zündet. Hier könnte es aber auch sein, dass dieses Spiel schnell ausverkauft sein wird und daher wird mir die Entscheidung auch vielleicht abgenommen ;-)

CAPTAIN SONAR (Matagot)

Das ich dieses Spiel lieben würde ist eigentlich klar. Im Prinzip ist es SCHIFFE VERSENKEN in Echtzeit im "Team gegen Team" - Modus. Jeder Spieler eines 4er-Teams übernimmt dabei eine Aufgabe in einem U-Boot (Kapitän, Funkoffizier, Maschinist etc.) und muss nun versuchen sein Boot über einen Plan zu steuern während dies auch das Team gegenüber tut. Einer muss dabei "nur" dabei zuhören in welche Himmelsrichtungen das feindliche Schiff fährt und dann seine Position herausfinden. Nun muss versucht werden dieses U-Boot mit Torpedos, Drohnen oder Minen zu treffen. Klingt für mich nach Fun pur! Es gibt dabei nur ein Problem - wann hat man schon mal 8 Spieler zusammen die es dann auch noch genau so mögen müssen? Dies dürfte der Grund sein es dann doch nicht zu kaufen - obwohl was wenn man doch mal 8 Leute zusammen hat ... ?

ARKHAM HORROR LCG (Heidelberger)

Auch dieses Spiel steht ganz oben auf der Liste. Vor allem auch weil es als potentieller Nachfolger des HERR DER RINGE LCG in Frage kommt. Hier habe ich aber noch zu wenige Infos darüber und es war auch noch nicht ganz klar ob es zur Messe zu kaufen sein wird.



Dazu kommen natürlich noch 20-25 andere Produkte die auf der erweiterten Liste stehen und wenn möglich erforscht werden. Am Ende wird sich dann zeigen wie erfolgreich das Budget eingehalten werden konnte...


Mögen die Karten/Würfel mit Euch sein!