Donnerstag, 12. Januar 2017

[Spielbericht] #01/2017: First Class / Seafall (Partie 04 + 05) / Time Stories (Hinter der Maske) ohne Spoiler!

Der Start in das neue Jahr 2017 begann schon mal zumindest was die Spielerei angeht sehr intensiv. Gleich drei Spieleabende standen auf dem Programm. Darunter wieder zwei an denen Spiele gezockt wurden über die ich aufgrund der Spoilergefahr nur rudimentär berichten kann. Dennoch gab es hier wieder wichtige Erkenntnisse...



Spiel: First Class
Autor: Helmut Ohley
Verlag: Hans im Glück
Jahr: 2016
Spieler: 2-4
Spieldauer: ca. 60-90 Minuten
Merkmale: Aufträge, Züge, Module, Optimierung
Mitspieler: Markus, Michael, Thomas, Wolfgang  

 
VERLAUF UNSERER PARTIE / FAZIT

Den genauen Ablauf dieser Messeneuheit hatte ich ja bereits in einem früheren Blogeintrag erläutert und verweise alle die mehr über die Regeln wissen möchten auf den entsprechenden Link zu klicken. An dem damaligen Abend war ich nach der ersten Partie so begeistert von dem Spiel, dass ich es mir auch sofort zugelegt habe. Da konnte ich allerdings noch nicht wissen, dass bereits nach der dritten Partie dieser Reiz verflogen sein wird...

Dazu muss ich vorab sagen, dass ich kein Freund davon bin in irgendwelchen Internetforen nach Siegstrategien zu Spielen zu suchen. Doch leider ergab es sich jetzt, dass einer meiner Mitspieler an diesem Abend über eine angebliche sichere Siegstrategie Bescheid wusste und uns quasi nur beweisen wollte, dass diese auch wirklich funktioniert. Wäre mir das zu Beginn des Abends klar gewesen hätte ich vielleicht noch ein anderes Spiel vorgeschlagen. So aber rannte ich in mein Verderben.



Denn tatsächlich gewann er mit dieser Strategie (wir nahmen die Module D und E) mehr als deutlich vor uns anderen. Da eine Partie FIRST CLASS recht schnell vorbei geht haben wir dann trotzdem noch mal eine Revanche dran gehängt. Und nun versuchte auch einer der Neulinge bei diesem Spiel eben diese Vorgehensweise. Da wir dieses mal die Module B und C verwendeten, hofften wir diese Kombination würde dieser Killerstrategie entgegen wirken. Doch leider lagen wieder die zwei Spieler die diese ausprobiert haben vorne. Einer von beiden schied zwar aufgrund der zahlreichen Hinweise aus, doch der andere konnte sich über den Sieg freuen.

Für mich blieb damit aber ein Spiel zurück welches ich eigentlich richtig gerne spiele. Doch nach diesem Abend mit diesem Wissen wird es wohl nicht mehr das gleiche Spiel sein. Denn entweder müsste ich mich selbst zwingen einen anderen Weg zu wählen oder man müsste konsequent destruktiv gegen jemanden spielen der diesen anwendet. Beides widerstrebt meinem Wunsch nach freier Strategiewahl und Entscheidungen. Was bleibt ist die Hoffnung, dass eine evtl. Erweiterung oder Anpassung seitens des Verlages diesen Malus behebt. Oder das ein richtig erfahrener FIRST CLASS Spieler mir aufzeigt, dass man dieser Vorgehensweise auch anders beikommen kann.

Schade, schade, schade um dieses eigentlich so tolle Spiel...




Spiel: Seafall
Autoren: Rob Daviau
Verlag: Plaid Hat Games
Jahr: 2016
Spieler: 3-5
Spieldauer: ca. 2-3 Stunden
Merkmale: Legacy, Waren liefern, Piraten, Entdecken
Mitspieler: Gregor, Jörg, Matthias, Michael


VERLAUF UNSERER PARTIE / EINDRUCK

An unserem angestammtem Spielefreitag ging dann unser SEAFALL-Abenteuer in die 4. und 5. Runde. Matthias war nach der doch kümmerlichen Punktausbeute am letzten Termin tatsächlich wieder erschienen und zeigte uns in Partie 4 eindrucksvoll, dass sein Plan absichtlich einen großen Rückstand einzufahren doch besser aufging als gedacht. Denn die Boni die er als "Tabellenletzter" bekam nutze er sehr effektiv um dieses mal zwei Meilensteine einzukassieren und sich damit einen großen Vorsprung zu erspielen.

Ich setzte meine volle Aufmerksamkeit in dieser Runde auf ein neues Element, welches durch das Öffnen einer neuen Truhe (noch aus Partie 3) ins Spiel kam. Doch wenn Matthias gewollt hätte, wäre sein Vorsprung am Ende der Partie deutlich höher gewesen. Aber anstatt das Spiel zu beenden gab er uns noch eine weitere Runde Zeit da er hoffte noch mehr Punkte rausschlagen zu können. Dieses half aber eher mir, da ich mein Vorhaben so noch umsetzen konnte und sein eigener Plan ging nicht so richtig auf. Er gewann die Partie zwar mit einer Rekordpunktzahl von 17, ließ uns aber dadurch noch recht nah heran kommen, Ich (12), Jörg (11) und Gregor (9).


Am Ende dieses Durchlaufs haben wir dann überlegt ob wir noch eine zweite Runde anhängen. Nach einer kurzen Diskussion entschieden wir uns dann tatsächlich dafür ohen da zu ahnen was passieren würde. Denn Partie 5 sollte die wohl einseitigste der bisherigen werden. Und wie so oft war das Erfüllen eines Meilensteins hier maßgeblich daran beteiligt. Jörg gelang dies und bekam dafür 4 Ruhmpunkte gutgeschrieben. Doch dadurch wurde auch eine neue Truhe freigeschaltet und dieses mal nicht erst am Ende der Partie sondern sofort!

Leider war dies uns aber nicht umgehend klar da es keinen Hinweis darauf gab ob das Material und die Regeln dieser neuen Box auch sofort angewendet werden sollen. Nach einiger Sucherei in einschlägigen FAQ's und Foren waren wir auch nicht schlauer und entschieden uns einfach dafür sie sofort zu verwenden (warum sonst hätten wir sie sonst auch sofort öffnen sollen?). Doch hatte diese Verwirrung einiges an Zeit gekostet und es schlichen sich auch immer mehr Spiel- bzw. Regelfehler ein. Denn praktisch mit jeder geöffneten Box kamen ja auch neue Regeln hinzu und so langsam wurde es schwer sich jedes einzelne Detail zu merken.

So hakte dieser Durchgang ab sofort etwas und wir sahen uns schon bis in die tiefe Nacht (oder frühen Morgen?) am Tisch sitzen. Doch dann ging es plötzlich wieder ganz schnell. ZU SCHNELL!
Denn Jörg hatte vorsichtig ausgedrückt richtig Glück bei einer Aktion mit der er letztendlich 9 Punkte in Summe holte! Damit sprang er von der 7 direkt auf die 16 und beendete die Partie so schlagartig, dass wir anderen völlig überrumpelt in den Niederungen der Punkteskala rumdümpelten. Gregor kam mit seinen 4 Punkten noch am glimpflichsten davon. Matthias (2) und ich (1) hatten zusammen noch nicht einmal so viele Punkte gesammelt wie der Zweitplatzierte.

Im Gesamtklassement baute Jörg damit seine Führung deutlich aus während es dahinter etwas zusammenrückt. Hier heisst nun auch für mich am nächsten SEAFALL-Abend meine Rückstandsboni so auszunutzen, dass der Anschluss wieder hergestellt werden kann. Eventuell werden nun auch Bündnisse notwendig um einen einsamen Start-Ziel-Sieg von Jörg zu verhindern. Allerdings kann er ja auch nicht immer solch ein Glück haben ...


Wie ist der Eindruck nun nach 5 Partien?

Es ist natürlich schwer zu berechnen wann eine Partie endet und somit sind die eigenen Planungen auch nicht leicht zu timen. Es kann schon frustrierend sein wenn man langfristig plant und dann ein glücklicher Handstreich plötzlich das Spiel beendet. So was muss man mögen und vielleicht muss sich die Spielweise von uns auch langsam ändern. Denn ein rein friedliches Nebeneinander scheint momentan vor allem nur einem zu nutzen. Andererseits ist eine destruktive Taktik auch nicht immer schön zu spielen. Gerade das Aufdecken neuer Komponenten und die Entdeckung der unbekannten Welt macht ja eben so einen Spaß.

Den Kritikpunkt, dass die Warenverschieberei einen Großteil des Spiels ausmacht konnte ich bisher noch nicht nachvollziehen. Sicherlich war vor allem Partie 4 dadurch geprägt. In den anderen Runden war dieses Element aber nicht spielentscheidend bzw. nicht so dominant. Ein anderes Problem ergibt sich eher aus der immer weiter wachsenden Anzahl an Regeldetails die beachtet werden wollen. Denn gerade bei Legacy-Spielen sind Spiel- bzw. Regelfehler anschließend nur schwer zu beheben. Dennoch macht mir das Spiel in Summe immer noch großen Spaß und ich bin weiterhin motiviert die neuen Spielelemente auszuprobieren und neue zu entdecken. Ich denke meinen Mitspielern geht es ähnlich auch wenn Gregor schon etwas gefrustet war als ihm zwei mal in kurzer Abfolge jemand einen Meilenstein vor der Nase wegschnappte.

Weiter geht es in 14 Tagen...







Spiel: Time Stories - Hinter der Maske
Autoren: Manuel Rozoy
Verlag: Space Cowboys
Jahr: 2016
Spieler: 1-4
Spieldauer: ca. 90 Minuten pro Zeitreise
Merkmale: Rätsel, Zeitreisen, kooperativ, Einwegspiel
Mitspieler: Jörg, Michael, Stefan, Uli
VERLAUF UNSERER PARTIE / EINDRUCK

Lange war es ruhig bei uns um TIME STORIES geworden. Nun endlich hatte unsere Time Stories-Gruppe mal wieder einen Termin gefunden und der zuletzt erschienene Fall "HINTER DER MASKE" stand auf dem Programm. Dieser führt uns in die Zeit des alten Ägypten und wie der Titel schon verrät begeben wir uns auf die Suche nach einer Pharaonenmaske. Mehr werde ich hier aber zum Inhalt aus Rücksicht auf diejenigen die es noch spielen wollen nicht verraten.

Leider konnten wir den Fall an dem Abend auch nicht abschließen da wir auch nach dem dritten Durchgang noch nicht die Lösung hatten. Für eine vierte Zeitreise fehlte uns paradoxerweise die Zeit und wir mussten einen neuen Anlauf auf einen späteren Termin verschieben.  Im Vergleich zu den anderen drei Abenteuern gab es bisher aber kaum große Neuerungen bis auf ein Element welches ich jetzt hier aber nicht verraten möchte. Dieser macht es aber aus meiner Sicht noch schwerer es nach einer Pause wieder anzufangen da man sich doch einiges merken müsste. 


Daher müssen wir mal gucken wie wir damit umgehen. Evtl. werden wir beim nächsten Termin vor Beginn noch mal den letzten Durchlauf Revue passieren lassen oder gemachte Notizen erlauben. Sich all die Details über einen so langen Zeitraum zu merken (vor allem wenn zwischendurch auch wieder zig andere Spiele auf den Tisch kommen und damit in mein Hirn eindringen müssen), fühle ich mich nicht im Stande um dann alle herausgefundenen Details ad hoc wieder abzurufen. 

Aus jetziger Sicht liegt mit diesem 4. Fall wieder ein solides Abenteuer vor, trotzdem würde man sich so langsam auch mal etwas neuartigeres wünschen. Denn ansonsten befürchte ich gewisse Abnutzungserscheinungen die der Motivation der Gruppe abträglich sein könnten...


Mögen die Würfel/Karten mit Euch sein!