Samstag, 14. Januar 2017

[Spielbericht] #48/2016: Zwischen den Feiertagen - Exit-Spiele, Codenames Pictures und Star Wars Destiny

Da ich Silverster 2016 mal ganz ohne Spielen verbracht habe fällt der Bericht über die gespielten Titel zwischen den Feiertagen doch deutlich kürzer aus als gedacht. Dafür hatte ich aber viel Spaß mit eher selteneren Spielepartnern - nämlich der eigenen und einer befreundeten Familie... 


Spiel: Exit-Spielereihe
Autor: Inka und Markus Brand
Verlag: Kosmos
Jahr: 2016
Spieler: 1-6
Spieldauer: ca. 90 Minuten
Merkmale: Rätsel, Escape-Räume, kooperativ





VERLAUF UNSERER PARTIEN / EINDRUCK

Bereits vor einigen Wochen hatte ich schon mal von dieser Spielereihe berichtet. Damals hatten wir den Weg aus der verlassenen Hütte gefunden und dabei eine Menge Spaß. Nun standen die beiden ebenfalls noch erhältlichen Fälle auf dem Programm. Ich hatte DIE VERLASSENE HÜTTE einer befreundeten Familie vorgestellt (ich habe mich dabei natürlich zurückgehalten) und danach waren alle so davon angefixt (sogar meine Frau, was etwas heissen soll bei Spielen), dass wir gleich auch noch die GRABKAMMER DES PHARAO erkundeten.

Die war auch für mich neu und so konnten wir uns alle in das Abenteuer stürzen und haben dieses Rätsel ohne Zunahme von Hilfekarten nach knapp 2 Stunden gelöst. Für den dritten Fall "DAS GEHEIME LABOR" haben wir dann sofort einen weiteren Termin vereinbart und auch diesen noch während der Ferien absolviert. Da man diese Spiele ja nur einmal spielen kann werde ich hier natürlich dazu keine näheren Inhalte nennen. Ich versuche stattdessen lediglich eine Einordnung der drei Fälle untereinander.

Vom Schwierigkeitsgrad her gefiel uns die GRABKAMMER am besten. Die Rätsel dort waren knackig aber nicht unlösbar. Hier hatten wir zumindest mal kurz die Hand an den Tippkarten, kamen dann aber nach heftigen Protesten (vor allem der weiblichen Mitspieler) doch noch ohne sie auf die Lösung. Wahrscheinlich wäre für die abschließende Bewertung die Zeitersparnis besser gewesen, so hatten wir aber zumindest das großartige Gefühl es ohne Hilfe geschafft zu haben ;-)

Bei der VERLASSENEN HÜTTE hingegen erschienen manche Lösungen nicht 100% logisch und im Nachhinein war dies wohl auch der einfachste Fall. Aber eben auch derjenige der so viel Lust auf mehr gemacht hat. Beim GEHEIMEN LABOR merkte man dann schon die Routine und der Reiz des Neuen war bereits ein wenig verflogen. Die Aufmerksamkeit war da nicht immer zu 100% auf das Spiel gerichtet (sondern auf Smartphones, herumlaufende Kinder etc.) und auch das Thema wirkte etwas trocken. Zudem hatten wir auf der Drehscheibe einen Code anscheinend falsch eingegeben und hingen dadurch an dieser Stelle trotz der richtigen Lösung fest. Dies kostete wertvolle Zeit und zudem nahmen wir hier bei einem anderen Rätsel die Tippkarten zu Hilfe.

Diese Tipps (Tipp 1 und 2) brachten uns allerdings keine neuen Erkenntnisse. Trotzdem wussten wir danach, dass wir nix übersehen hatten und alle notwendigen Infos vor uns lagen. Nach dieser Gewissheit fiel dann plötzlich auch der Groschen und wir ärgerten uns darüber diese Karten gezogen zu haben. Somit haben wir sogar über 2 Stunden benötigt um aus dem Labor zu fliehen.

In Summe eine schöne Reihe an Spielen für Rätsel-Fans die anstatt eines Films sich mal 90-120 Minuten bei einem Glas Wein (oder anderen Getränken) einen gemütlichen Abend am Spieltisch machen möchten. Sicherlich wiederholen oder ähneln sich manche Rätsel innerhalb der drei Fälle, trotzdem ist es erstaunlich was sich die beiden Autoren in diesen Ausgaben haben einfallen lassen. Daher kann ich diese Reihe eigentlich nur empfehlen, hoffe aber auch bei den noch folgenden Fällen noch andere Ideen bzw. Elemente entdecken zu können. Denn sonst dürfte sich diese Serie auch recht schnell wieder abnutzen.



Spiel: Codenames Pictures
Autor: Vlaada Chvatil
Verlag: Czech Games Edition
Jahr: 2016
Spieler: 2-8
Spieldauer: ca. 20 Minuten
Merkmale: Teamarbeit, Deduktion, Fantasie

 

 

VERLAUF UNSERER PARTIE / FAZIT

CODENAMES hat ja den begehrten Spielepreis "SPIEL DES JAHRES" errungen. Das dies schon immer ein Nährboden für Erweiterungen und weitere Zusätze war, hatten wohl auch viele im Kopf als bekannt wurde, dass CODENAMES PICTURES nun käuflich zu erwerben sein wird. Doch nicht immer ist dies nur ein Melken der ertragreichen Kuh. Nein, in diesem Fall würde ich sogar behaupten, dass PICTURES das bessere CODENAMES ist!

Warum?

Vor allem weil es nun auch für Kinder und somit für die Familie interessanter wird. Nicht selten hatte ich beim Vorgänger fragende Gesichter bei jüngeren Mitspielern wenn sie eines der aufgedruckten Wörter nicht kannten. Nun befinden sich eben keine Begriffe mehr auf den ausliegenden Karten sondern Bilder. Schwer bleibt es aber trotzdem seine Teamkameraden auf die richtigen Karten zu lenken. Denn diese Abbildungen sind alles andere als eindeutig und ähnlich wie bei DIXIT oder MYSTERIUM beinhalten sie mehrere Details, so dass eine genaue Zuordnung zu einem Begriff nur mit Fantasie möglich ist.



Dafür befinden sich jetzt auch nur noch 5 x 4 Karten in der Auslage und auch die Regeln für den Attentäter (die schwarze Karte) bzw. das Spielende wurden angepasst bzw. in eine unbedingt zu empfehlende Variante gepackt. Diese besagt, dass nicht unbedingt Schluss ist wenn auf den Attentäter getippt wurde. In so einem Fall darf das Team dann noch versuchen all seine noch fehlenden Karten zu tippen. Sollte dies gelingen wäre das Team doch noch siegreich. Andererseits muss ein Team welches all seine Karten erraten hat abschließend auch noch die schwarze Karte finden. Eine wie ich finde schöne Zusatzregel die aber auch mit dem Original-Codenames gespielt werden kann.




Spiel: Star Wars Destiny
Autor: Corey Konieczka, Lukas Litzsinger
Verlag: Heidelberger Spieleverlag
Jahr: 2016
Spieler: 2
Spieldauer: ca. 20 Minuten
Merkmale: Sammelkarten, Würfel- bzw. Deckbuilding

  

 
SPIELABLAUF / EINDRUCK

Ich muss zugeben, dass das Christkind einen Hintergedanken dabei hatte als es meinen Söhnen zu Weihnachten je ein Starterset von STAR WARS DESTINY unter den Baum legte. Denn schon seit mindestens 1 Jahr spielen beide mit wechselndem Eifer das POKEMON SAMMELKARTENSPIEL. Vor allem seitdem der jüngere (8) in der Schule das Lesen gelernt hat, fordert er seinen großen Bruder (13) und seinen Vater immer wieder zum Kartenduell heraus. Und obwohl ich dieses Deckbuilding Spiel durchaus interessant finde, wünschte ich mir sie würde ein ähnliches Interesse für andere Spiele dieser Gattung entwickeln.

Mit dem GAME OF THRONES, ANDROID NETRUNNER oder HERR DER RINGE  LCG stehen ja durchaus noch andere (für mich) reizvollere Vertreter in meinem Spieleregal. Aber mir ist natürlich auch klar, dass es diese eher Erwachsenen-Themen schwer haben gegen diese kleinen Taschenmonster anzukommen. Da aber Star Wars auch immer gut zieht fiel mein Augenmerk auf STAR WARS DESTINY. Vor allem der überschaubare Komplexitätsgrad und das Element des Würfelns machte mir Hoffnung die beiden damit auf ein anderes Deckbuilding-Spiel lenken zu können.

In den beiden erhältlichen Startersets befinden sich jeweils 2 Charaktere (die zu Bezwingen ist das Ziel) und ein Deck aus 20 Karten mit Ausrüstungen, Ereignissen und Unterstützungen. Charaktere und auch einige andere Karten bringen auch noch einen oder mehr Würfel mit. Zu Beginn liegen nur die Charaktere (inkl. deren Würfel) beider Kontrahenten auf dem Tisch. Im Laufe der Partie versucht man durch Zahlung von Ressourcenmarkern neue Karten auszuspielen und somit seine Handlungsmöglichkeiten zu verbessern.



Da jeder Spieler immer nur eine Aktion ausführen darf ist man auch schnell wieder an der Reihe. Neben dem Ausspielen einer Karte kann man auch die Würfel einer Karte werfen. Diese zeigen je nach Art diverse Symbole mit denen man Ressourcen erhält oder Schutzschilde. Sie zeigen aber auch Angriffssymbole mit denen man den Gegner attackieren kann oder Sonderfähigkeiten der Karten ausführen kann. Ziel ist es die Lebenspunkte der gegnerischen Charaktere auf 0 zu senken. Wem dies gelingt gewinnt die Partie (genau wie bei POKEMON).

Auch hier dient das Grundspiel aber nur dem Kennenlernen der Abläufe und Regeln. Ziel ist es sich später eigene Decks zu bauen und die Karten dafür bekommt man in den bekannten Booster-Packs. Deren Inhalt ist mehr oder weniger zufällig. Es sollen aber immer 5 Karten und 1 Würfel sein und nagen bei exzessiver Nutzung natürlich am Geldbeutel.

Tatsächlich haben wir dann auch an den Feiertagen einige dieser Duelle ausgetragen, doch so richtig überspringen wollte der Funke noch nicht. An der Komplexität kann es eigentlich nicht liegen da diese bei POKEMON aus meiner Sicht noch etwas höher ist. Dort muss ich schließlich ebenfalls 4 verschiedene Kartentypen überblicken und verwalte dort sogar deutlich mehr Kategorien (8 unterschiedliche Energien). Trotzdem hat mein Zweitgeborener dort deutlich mehr Motivation sich sein eigenes Deck zusammen zu bauen als bei allen anderen Vertretern. Aufgrund der noch fehlenden Kartenauswahl ist dies natürlich auch noch nicht möglich. Aber ich vermute mal, dass die Jungs dann doch am liebsten beim ersten Deckbuilder bleiben den sie kennengelernt haben. Aber mal sehen was die Zukunft bringt...



Mögen die Würfel/Karten mit Euch sein!