Nach dem Ausstieg von Christopher nach Partie 1 begrüßten wir Matthias als neuen Herrscher über die grüne Provinz an unserer Seite und schafften an diesem Abend sogar zwei Partien nacheinander. Damit ist zumindest schon mal klar, dass sich die Spieldauer auf ein erträglicheres Maß eingependelt hat. Wie die Stimmungslage nach diesen beiden Partien war, wird aber erst in den kommenden Zeilen zu lesen sein ..
| Spiel: | Seafall |
| Autoren: | Rob Daviau |
| Verlag: | Plaid Hat Games |
| Jahr: | 2016 |
| Spieler: | 3-5 |
| Spieldauer: | ca. 2-3 Stunden |
| Merkmale: | Legacy, Waren liefern, Piraten, Entdecken |
| Mitspieler: | Gregor, Jörg, Matthias, Michael |
VERLAUF UNSERER PARTIE / EINDRUCK
Da es bei einem Legacy-Spiel ja schwer ist über die Inhalte des Spiels zu schreiben, konzentriere ich mich hier daher eher auf die Empfindungen der Mitspieler bei diesem Spiel. Gerade weil es in vielen Erfahrungsberichten eher schlecht abschneidet passt dies aus meiner Sicht ganz gut um diese Meinungen entweder zu bestätigen oder eben aufzuzeigen, dass SEAFALL eventuell auch positiv gefallen kann.
In unserer Gruppe hat es ja auch schon durchaus konträre Emotionen hervorgerufen. Christopher war bereits nach dem Prolog und der ersten richtigen Partie der Kampagne lustlos ausgestiegen. Ihm gefiel vor allem die Downtime nicht. Ob dies nun allerdings dem Spiel anzulasten ist oder doch eher an der Gruppe bzw. der Spielweise lag sei mal dahin gestellt. Nun war mit Matthias also ein Freund von Jörg in die Bresche gesprungen. Das Spiel bietet in so einem Fall dann sogar die Möglichkeit an ganz neu einzusteigen (eine Farbe war ja noch ungenutzt). Er entschied sich aber die Provinz von Christopher weiterzuführen.
Dieser hatte allerdings in seiner Abschlusspartie auch einige Brandnarben hinterlassen welche Matthias den Einstieg nicht unbedingt leichter machten. Da er aber anhand eines zweiten Exemplares von Jörg schon mal den Prolog kennenlernen durfte war er relativ gut im Thema und wir konnten recht schnell loslegen. Im Fokus standen dabei dann auch sofort die Meilensteine die in der ersten Partie nicht erledigt wurden. Da ich mich aufgrund meiner aktuellen Berater und Ereignisse gerade stark fühlte, riskierte ich in einer der ersten Runden gleich den Meilenstein anzugehen der das Öffnen einer neuen Truhe und damit das Hinzufügen neuer Spielmaterialien bedeutete.
Dazu musste ich einen Inselort mit Stärke 6 überfallen und mit viel Mühe und Not (und 2 Schäden) schaffte ich dieses Wagnis gerade eben so. Die Belohnung waren viele Ruhmpunkte und die Gewissheit am Ende der Partie neue Komponenten zu bekommen. Durch diesen Coup lag ich aber auch recht deutlich vorne und hinter mir wurde nur noch versucht möglichst viele Punkte zu holen um den Abstand in Grenzen zu halten. Dies gelang Jörg am besten indem er den zweiten ausliegenden Meilenstein beanspruchte. So ging diese Partie mit 12 Punkten an mich vor Jörg (9), Matthias (4) und Gregor (3).
Dies führte aber auch zu einem fragilen Stimmungsbild. Denn im Gesamtstand lagen vor allem Matthias (10) und Gregor (8) bereits deutlich hinter Jörg (21) und mir (22) zurück. Es kamen Mutmaßungen auf, dass dieses Spiel ein "Running-Leader-Problem" hat. Sprich das ein Führender immer stärker wird und nicht mehr aufzuhalten ist. Dafür lag die Spieldauer dieses mal bei angenehmen 90-100 Minuten. Kurz genug also um sofort eine weitere Partie dranzuhängen. Und dies sollte sich vor allem für die Zurückliegenden auszahlen. Denn ohne jetzt zu viel über den Inhalt der Kiste zu verraten darf gesagt werden, dass es von nun an Elemente gab die Kompensationen für die Hinterhinkenden versprachen.
Dies machte sich auch sofort zu Beginn des dritten Spiels bemerkbar. Aber auch hier zeichnete sich mal wieder einer der neuen Meilensteine maßgeblich für den Ausgang der Partie verantwortlich. Dieses mal war es Jörg der es zuerst wagte und auch schaffte. Dumm nur, dass er damit nicht nur sich nach vorne brachte sondern gleichzeitig auch Matthias mächtig ins Hintertreffen beförderte. Dieser reagierte darauf mit gefühlter Unlust indem er für den Rest des Spiels nur noch Geld anhäufte und herumsegelte ohne nennenswerte Aktionen zu machen. Sollte die grüne Provinz verflucht sein und das nächste Opfer einfordern?
Auf jeden Fall sah ich uns schon ab Partie 4 zu dritt am Tisch sitzen. Doch nach Beendigung der Partie sagte er trotz alledem doch für den nächsten SEAFALL-Abend zu und erklärte er wollte ausprobieren einen möglichst hohen Rückstand zu erzielen um damit bei Spiel 4 möglichst viel Vorteile zu bekommen (aufgrund der neuen Regeln). Ob dies allerdings so aufgeht wage ich jetzt einfach mal zu bezweifeln. Zumindest Gregor war nun deutlich besser im Spiel und konnte auch erstmalig einen Meilenstein holen und beendete diese Partie als Zweiter. Ich hatte mich vor allem auf einen neu hinzugekommenden Aspekt des Spiels konzentriert und kam damit zumindest auf 8 Punkte.
Im Gesamtstand stellt sich unsere Kampagne nach insgesamt 3 Spielen wie folgt dar. Es führt Jörg mit 34 Punkten vor mir (30), Gregor (17) und Matthias (11). Da Jörg's siegbringender Meilenstein wiederum das Öffnen einer neuen Kiste beinhaltete, kommen auch in der nächsten Partie wieder neue Spielelemente mit hinzu die sich schon mal sehr interessant anhören. In Summe kann ich bisher auch die ganzen negativen Schilderungen nicht so richtig nachvollziehen. Der Spannungsbogen baut sich weiter auf und die dazu gekommenen Aspekte haben das Spiel bis jetzt auch weiter belebt und aufgewertet.
Auf der Kippe stand es wie schon beschrieben zum Ende der zweiten Partie als die Punkteschere zwischen Jörg, mir und den anderen beiden immer weiter aufzugehen drohte. Doch hier scheint die erste Kiste Abhilfe schaffen zu können. Und der Ausblick auf Kiste 2 macht ebenfalls Hoffnung auf interessante neue Regeln. So hatte auch Gregor sich zwischendurch mal zu der Äußerung hinreißen lassen "das Christopher wohl zu schnell aufgegeben hätte" da es jetzt deutlich interessanter wurde. Aber die meisten anderen Meinungsmacher (anderer Gruppen) haben ihre Partien ca. bei Partie 4-6 abgebrochen. Der neuralgische Punkt steht uns also noch bevor. Warten wir also ab wie es weiter geht bei der Erkundung der unbekannten Welt im Westen unserer Provinzen...
Mögen die Karten/Würfel mit Euch sein!
