Dienstag, 27. Februar 2018

[Spielbericht] #05+06/2018: Das Zeitalter der Renaissance

Unverhofft gut schlug mein Wunschspiel DAS ZEITALTER DER RENAISSANCE bei unseren neueren Freitagsspielern ein. Daher wurde es auch gleich 3 x hintereinander gespielt. Auch weil man einige Partien benötigt um hinter die Feinheiten dieses Spiels zu kommen. Und so schafften wir es bei der letzten Partie sogar fast das reguläre Ende zu erreichen...




Spiel: Das Zeitalter der Renaissance
Autor: Don Greenwood / Jared Scarborough
Verlag: Descartes Editeur
Jahr: 1996
Spieler: 3-6
Spieldauer: ca.4-5 Stunden
Merkmale: Entwicklung, Erobern, Handel
Mitspieler: Gregor, Michael, Sebastian 1, Tobias   



VERLAUF UNSERER PARTIEN

Bei der ersten Partie war ja noch ein wenig Lenkung seitens der erfahrenen Spieler nötig um die Neulinge auf die Fallstricke dieses Spiels hinzuweisen. Doch schon in Spiel 2 war dies nicht mehr nötig und wir waren voller Hoffnung es vielleicht sogar bis zum Ende des Spiels zu schaffen. Die Verteilung der Hauptstädte sah dieses mal wie folgt aus: Gregor (Paris), ich (Barcelona), Tobias (Venedig) und Sebastian (Genua). Ich zog mit dem traditionell guten Start von Barcelona schnell den Fokus auf mich und wurde daher zu Beginn Ziel der ersten negativen Karten. Dazu kam noch, dass Genua schnell nach Nordafrika übersetzte da Tobias ihn eher in Ruhe ließ und sich Richtung Osten orientierte. Dadurch hatte auch Paris genügend Platz sich in Europa auszubreiten.

Dieses mal profitierte Gregor aber nicht so sehr von seinen Warenkarten, sondern eher von den Persönlichkeiten und deren Nachlässe. Mitte des Spiels zog er bei den Fortschritten deutlich nach vorne und konnte sich durch geschickte "psychologische Kriegsführung" doch recht lange vor Angriffen der Mitspieler schützen. Genua hingegen hatte fast ständig militärische Vorteile ausliegen mit denen er nur schwer angreifbar war. Dummerweise waren die Märkte an denen es die Ressourcen meiner Warenkarten gab eben genau von diesem Spieler besetzt. Tobias erschloss sich schnell die Seidenstraße, konnte daraus aber nicht wirklich viel Kapital schlagen.


So lag wieder einmal Gregor (dieses Spiel liegt ihm einfach) am Ende nach Punkten vorne, was vor allem an der guten Nachlass-Strategie beim Erwerb der Fortschritte lag. Sebastian und ich lagen auf den Plätzen 2 und 3 während Tobias deutlich Letzter wurde. Doch wieder einmal konnten wir das Spiel nicht beenden und brachen kurz vor dem Ende der 2. Epoche aus Zeitgründen ab. Immerhin hatte der Führende aber schon mal ca. 16 der insgesamt 26 Fortschritte errungen.

Nur eine Woche später kam es dann wieder auf den Tisch und nun wollten wir es endlich schaffen. Dieses mal fiel die Wahl der Hauptstädte in folgender Reihenfolge: Gregor (Venedig), ich (Barcelona), Tobias (Paris) und Sebastian (Genua). Vor allem Tobias war an diesem Abend extrem motiviert und wollte seine Scharte aus der letzten Runde auswetzen. Gregor spielte bereits in Runde 1 die Kreuzzüge aus und machte sich damit endgültig zum Feindbild Nr. 1. Nachdem er die bisherigen Partien alle gewonnen hatte war dies aber eigentlich auch gar nicht mehr nötig ;-)

Dennoch konnte er auch dieses mal lange um den Sieg mitmischen weil er in einer Runde seine beiden Warenkarten "Stoffe" ausspielte als dort 2 x Mangel lag! Dieser Zug brachte ihm ein Einkommen von über 200 Dukaten und so lag er wieder bei den Fortschritten weit vorne. Doch auch Tobias und Sebastian hielten nun gut mit und lagen fast gleich auf. Ich hatte wieder einmal einen guten Start, konnte dann aber im Mittelspiel den Anschluss nicht mehr halten. So lief es aus unserer Sicht auf einen Zweikampf zwischen Gregor und Tobias hinaus.

Zeitlich hatten wir uns die Vorgabe gesetzt, dass die Runde die nach 01:00 Uhr begonnen wird die letzte sein wird. So war es dann auch und einigten uns darauf um 01:15 Uhr den finalen Durchgang  zu beginnen. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt auch erstmalig den Kartenstapel der 3. Epoche angebrochen. Doch bereits in den letzten 2-3 Runden stellte sich plötzlich heraus, dass Sebastian gar nicht so weit abgeschlagen war wie es zunächst aussah. Und vor allem der Stand des Elendsindex katapultierte Gregor aus dem Rennen. Mit meinen letzten Eroberungen in dieser Runde nahm ich Sebastian noch 2 Provinzen ab (er hatte das Metall welches ich für meine letzte Warenkarte brauchte) und habe damit wahrscheinlich dafür gesorgt, dass Tobias am Ende mit knapp unter 2000 Punkten das Spiel gewann. Sebastian war ca. 30 Punkte dahinter, Gregor schaffte ca. 1600 Punkte während ich mit 1287 Punkten das Schlusslicht bildete.

Ich mag das Spiel, aber ich kann es nicht...
Nach diesen 3 Partien schließen wir das Kapitel RENAISSANCE erst einmal ab. Und dennoch war wieder mal zu sehen, dass es oft mehrere Partien braucht um ein Spiel so richtig zu durchleuchten. Denn vieles was am Anfang übermächtig oder schwach wirkt relativiert sich im Laufe der Spielerfahrung. So kamen uns die Hauptstädte Venedig und Genua anfangs sehr unattraktiv vor. Doch jetzt glaube ich, dass jede Metropole siegreich gespielt werden kann. Bei diesem Spiel hängt eben auch viel von dem Spielen der Karten ab und wenn ein Spieler offensichtlich nach vorne zieht, kann dieser durch  diese Karten schnell wieder eingebremst werden. Um dies zu erkennen ist aber eben eine gewisse Erfahrung von Nöten.

Zudem sah ich mich auch gezwungen das Material etwas aufzupimpen. Da ich im Besitz eines 3D-Druckers bin, habe ich die Pappmarker durch haptisch angenehmere Scheiben ersetzt und die Warenkontrolltabelle mit einem Overlay versehen damit die Marker dort nicht verrutschen können und somit die kleinen Warenbesitzkarten überflüssig sind. Auch ein Zeitmesser für die Planungsphase ist sinnvoll. Wir haben es so geregelt, dass ein Timer von 60 Sekunden gestartet wurde wenn alle bis auf einen Spieler ihre Planung fertig hatten. Ich denke aber auch, dass dies nicht die letzten Partien waren die wir gespielt haben. Jetzt kommt aber erst mal Christopher's Wunschspiel an die Reihe. Er hat sich für ELDRITCH HOROR entschieden und wir schauen mal ob es auch unsere neuen Mitspieler überzeugen kann...

Mögen die Würfel/Karten mit Euch sein!

Freitag, 2. Februar 2018

[Spielbericht] #04/2018: Das Zeitalter der Renaissance

Richtig gute Spiele kommen immer wieder auf den Tisch. So ist es bei mir mit DAS ZEITALTER DER RENAISSANCE. Da ich mit meinem Wunschabend an der Reihe war fiel meine Wahl auf diesen Klassiker aus den 90er Jahren. In unserer Runde waren eigentlich nur Gregor und ich Fans dieses Spiels und so war es immer schwer eine Runde dafür zusammen zu bekommen. Mit Tobias und Sebastian hatten wir nun aber zwei Mitspieler die es noch nicht kannten und so hofften wir vielleicht bei ihnen neue Anhänger für diesen Longplayer finden zu können...




Spiel: Das Zeitalter der Renaissance
Autor: Don Greenwood / Jared Scarborough
Verlag: Descartes Editeur
Jahr: 1996
Spieler: 3-6
Spieldauer: ca.4-5 Stunden
Merkmale: Entwicklung, Erobern, Handel
Mitspieler: Gregor, Michael, Sebastian 1, Tobias   



VERLAUF UNSERER PARTIE

Bei unseren letzten Partien die Ende 2015 stattfanden hatten wir schon einige Regelunklarheiten beseitigt und konnten darauf nun aufbauen. Dennoch stand erst einmal die Regelerklärung auf dem Programm und allein diese nahm fast eine ganze Stunde in Anspruch. Dennoch waren beide Neuling recht schnell im Spiel und so ging es an die Gebote für die Hauptstädte. Ich war der Einzige der überhaupt was bot (2 Dukaten) und konnte so als Erster mein Handelszentrum wählen. Ich entschied mich für Paris und die anderen wurden wie folgt zugeteilt: Gregor (Venezia), Sebastian (Genua) und Tobias (Barcelona).

Erstmalig spielte ich Paris...
Meine größte Sorge war es in Europa festzusitzen und nicht von dort weg zu kommen. Daher war es natürlich ein riesiges Glück gleich in Runde 1 die Kreuzzüge zu ziehen und somit sofort im nahen Osten Handelsposten ansiedeln zu können. Im Nachhinein war dies aber vielleicht auch ein großer Fehler denn fortan behakte mich vor allem Gregor mit seinen Venezianern indem er nach Mitteleuropa vordrang. Gerade das Goldgebiet in Osteuropa war sehr umkämpft. Die Genuesen sicherten sich recht schnell die italienische Halbinsel und Südfrankreich während Barcelona erst mal seine eigene Region in Besitz nahm und ebenfalls nach Norden drängte.

Der Spielplan aus meiner Perspektive...
Dadurch verlor Tobias aber auch den Wettlauf über Nordafrika in den Osten gegen Sebastian. Gregor hingegen stieß schnell mit der Seidenstraße zur Region V vor und baute sich hier eine gesunde Basis auf. So dominierten die beiden auch recht eindeutig die erste Epoche und konnten durch passende Warenkarten wichtige Zusatzeinnahmen generieren. Ich selbst hatte leider keine einzige dieser Geldquellen auf der Hand. Dazu noch relativ unattraktive Ereigniskarten wie den Krieg oder das päpstliche Dekret. Somit fehlte mir ein richtiges Ziel auf das ich hin arbeiten konnte während die anderen sich über Pelze, Seide usw. her machten.

Auf dem Elendsindex war ich leider führend...
Dafür profitierte ich immerhin zu Beginn von den Nachlässen vieler Persönlichkeiten auch durch mein früh erworbenes Patronatsrecht. Langfristig war es mein Plan den Elendsindex dermaßen zu verbessern um damit am Ende evtl. die entscheidenden Punkte zu machen. Vor allem Tobias konzentrierte sich hier aber eher auf den Bereich Gesellschaft und konnte sich mit der Institutsforschung Nachlässe für viele andere Fortschritte sichern und führte hier lange Zeit. Doch mit anhaltender Spieldauer schwang das Pendel rüber zu Gregor und Sebastian die mit ihren zahlreichen Eroberungen immer mehr die Oberhand gewannen.

Und auch bei den Waren war ich nirgends Primus...

Aufgrund der aber doch schon weit vorangeschrittenen Zeit einigten wir uns kurz vor Ende von Epoche 2 darauf das Spiel nicht zu Ende zu bringen und es stattdessen lieber zeitnah zu wiederholen. Immerhin hatte die Erklärung uns schon eine gute Stunde gekostet und bei den Neulingen gab es in den ersten 5-6 Runden auch noch zahlreiche Nachfragen die den Spielfluss deutlich hemmten. Da jetzt aber alle wissen wie es läuft, dürfte es beim nächsten Versuch an einem Abend zu schaffen sein und so haben wir uns auch gleich für den übernächsten Freitag zu einer Revanche verabredet. Und auch daran ist abzulesen, dass es bei allen Beteiligten sehr gut ankam und einen hohen Wiederspielreiz erzeugt hat. Vielleicht haben wir nun also wirklich ein paar neue Fans für dieses tolle Spiel gewinnen können...


Mögen die Würfel/Karten mit Euch sein!