Donnerstag, 28. April 2016

[Spielbericht] #15/2016: Der Herr der Ringe LCG (Nach Ithilien) /Pandemic Legacy (September)

Die letzte Chance für uns das aktuelle Szenario zu bestehen. Schließlich hatten wir uns selbst als Vorgabe gegeben ein Abenteuer nach dem dritten Scheitern auszulassen. Doch bisher kam das nie vor. Gab es nun eine Premiere?


Spiel: Der Herr der Ringe - Kartenspiel (LCG)
Autor: Nate French
Verlag: Fantasy Flight Games
Jahr: 2011
Spieler: 1-4
Spieldauer: je nach Szenario und Spieler - 30-90 Minuten
Merkmale: kooperativ, Abenteuer, LCG, Kartenspiel
Mitspieler: Christopher, Gregor, Jörg, Michael   



Szenario: Nach Ithilien (Schwierigkeit 4 - immer noch unverständlich)

 

VERLAUF UNSERER PARTIE


Da saßen wir nun - bereit zu unserem letzten Versuch. Doch so richtig einen neuen Plan hatten wir nicht in der Tasche. Dieses mal haben wir zwar einige Runden durchgehalten und auch keine nennenswerten Verluste gehabt, aber dafür kamen wir auch so gut wie gar nicht bei den Abenteuerkarten voran. Wir hatten zum Schluss des immerhin zweistündigen Spiels noch nicht einmal die erste Etappe geschafft, als unser aller Bedrohungsgrad über die 50 schoss. Verrats-, Gegnerkarten und Schatteneffekte machten uns immer wieder das Leben so schwer, dass einfach kein Land in Sicht war. Wenn mal alles auf Erkundung gesetzt wurde, ging dies durch eine blöde Verratskarte nach hinten los und wenn man sich voll in die Kämpfe stürzte, wuchs der Bedrohungsgrad bei jedem deutlich an. Letztendlich haben wir uns ernsthaft die Frage gestellt ob dieses Szenario zu viert überhaupt zu schaffen ist. Auch anschließende Recherchen im Internet zeigten uns dann auch, dass wohl auch andere Gruppen damit Probleme hatten. So auf jeden Fall werden wir es wohl tatsächlich als erstes Abenteuer unbesiegt überspringen... 





Spiel: Pandemic Legacy
Autor: Rob Daviau, Matt Leacock
Verlag: Z-Man-Games
Jahr: 2015
Spieler: 2-4
Spieldauer: ca. 60-90 Minuten
Merkmale: Kooperativ, Seuchenbekämpfung, Legacy
Mitspieler: Christopher, Gregor, Jörg, Michael   

 

VERLAUF UNSERER PARTIE (ACHTUNG SPOILER! Nur weiterlesen wenn man es schon gespielt hat und nicht noch einmal spielen möchte. Ansonsten weiter beim Fazit!)

   

Wie schon im August angekündigt nahmen wir vor dem Start in den September Änderungen an unserem Team vor. Tatsächlich haben wir unseren Sani (erstmalig?) aus dem Team gelassen. Da wir beim Startaufbau schon jede Menge erloschene Gestalten auf dem Spielplan hatten, entschieden wir uns stattdessen für den General der besonders gut im Kampf gegen diese Kreaturen war.

Und wie zuletzt schon häufiger geschehen gab es auch dieses mal eine neue Suchaufgabe für uns. Nun mussten wir eine DNA-Probe aufspüren um mit der Weiterentwicklung des Gegenmittels voran zu kommen. Genau diese Aufgabe war es dann auch die wir als erstes angingen und nach deren Bewältigung das Spiel eine entscheidende Wendung nahm. Denn hier kam nun raus, dass wir die ganze Zeit belogen wurden und einer unserer Charaktere ein Verräter war der uns gezielt mit Falschinformationen versorgt hat. In unserem Fall war es der Bauingenieur der nach seiner Enttarnung durch einen Zivilisten ersetzt werden musste.

Da die Zivilisten über keine besonderen Fähigkeiten verfügen und wir auch sonst keine Hilfskarten im Deck hatten, erschien das Erreichen der Aufgabe verdammt schwer. Doch ich denke ich kann behaupten, dass wir an diesem Abend nahezu perfekt gespielt haben und kaum bis gar keine falschen Entscheidungen getroffen haben. Zudem hat das freiwillige Nehmen von Narben uns wieder einmal den Sieg gebracht, auch wenn nun so langsam unsere Leute auf dem Zahnfleisch gehen und kurzfristig wohl ausgetauscht werden müssen...


FAZIT

 

Wieder einmal wusste dieses Spiel zu überraschen. Als man nun dachte so langsam zu wissen worauf es hinaus läuft gab es hier noch mal eine erfrischende Wendung des Geschehens. Damit steigt auch wieder extrem die Spannung bzw. Vorfreude auf die noch drei ausstehenden Monate (Oktober bis Dezember). Und auch wenn wir die letzten Monate fast alle im ersten Versuch geschafft haben, hat niemand den Eindruck es wäre zu leicht. Denn allen ist bewusst, dass es bei einer etwas ungünstigeren Verteilung der Karten auch schnell anders hätte ausgehen können. Damit ist die Motivation weiterhin hoch und wir haben daher sogar überlegt bei den nächsten Abenden zu viert erst mal dieses klasse Spiel zu einem Ende zu bringen bevor wir wieder in die Welt von Mittelerde eintreten (hier müssen unsere Helden ja auch erst mal ihre Wunden lecken)...



Mögen die Würfel/Karten mit Euch sein!









Dienstag, 19. April 2016

[Spielbericht] #14/2016: Time Stories - Die Drachenprophezeiung

Lange ist es her, dass wir als Zeitagenten unterwegs waren um Aufgaben für die Time Agency zu erledigen. Nun wurden wir wieder einberufen um ein neues Rätsel zu lösen. Und es führte uns in eine alternative Zeit und eine magische Welt...



Spiel: Time Stories / Die Drachenprophezeiung
Autor: Manuel Rozoy
Verlag: Space Cowboys
Jahr: 2016
Spieler: 2-4
Spieldauer: ca. 90 Minuten pro Durchgang
Merkmale: Rätsel, Abenteuer, Zeitreisen, Kooperativ
Mitspieler: Christopher, Gregor, Michael   


VERLAUF UNSERER PARTIE (ACHTUNG SPOILER!)


In diesem dritten Szenario führte uns der Weg nun also in eine Fantasywelt. Das Setting erinnert dabei ein wenig an Mittelerde oder Westeros wo sich ebenfalls mittelalterliche Strukturen mit Magie vermischen. Die Aufgabe lautet einen schon bestehenden Zeitriss wieder zu kitten. Dazu sollen wir unseren Kontaktmann in dieser Welt aufsuchen und von ihm wertvolle Hinweise erhalten. Bei den Charakteren gibt es nun wieder deutlich mehr Auswahl als noch im zurückliegenden Marcy-Fall. Es stehen Krieger, Paladine, Magier, Heiler, Zwerge usw. zur Verfügung.

Im ersten Durchlauf haben wie das Team eher zufällig zusammen gestellt. Gregor nahm sich traditionell den Zwergenkrieger, Christopher einen Magier und ich zog die Meuchelmörderin. So machten wir uns erst einmal auf den Weg zur Taverne um Informationen zu sammeln. Hier wurde bereits klar, dass viele Orte/Karten nur von bestimmten Charakteren aufgesucht werden können. Letztendlich gab es hier bis auf die Möglichkeit beim Glücksspiel das Gold zu vermehren (oder zu verlieren) auch nur wenig zu entdecken.



Weitaus interessanter war da schon der Markt. Hier konnten sich die Mitstreiter mit Waffen, Zutaten und Tränken ausrüsten. Natürlich gegen Bezahlung in Gold. Nach einigen weiteren Orten wurde dann auch klar worin das vorrangige Ziel lag. Es musste der Weg zu einem geheimen Ort unter der Burg gefunden werden um sich dort zwischen 1 von 3 möglichen Wegen zu entscheiden. Da wir hier aber erst zum Ende des ersten Durchlaufs ankamen und die für diesen Schritt hilfreichen Amulette/Glyphen nicht bei uns hatten, wollten wir dies im zweiten Versuch natürlich besser machen.

Dieses mal kamen wir mit allen drei möglichen magischen Schmuckstücken dort an und versuchten die jeweiligen Proben zu bestehen. Nun wurde auch klar welcher der 3 Optionen die beste war, doch leider war uns das Würfelglück an dieser Stelle nicht hold und somit mussten wir nach Ablauf der Zeit wieder zurück ins unsere selbige. Wir hatten aber ebenso entdeckt, dass der Zugang zu diesem geheimen Ort über mindestens drei verschiedene Wege möglich war. Da uns aber immer die Zeit ausging versuchten wir den schnellsten dieser Wege zu finden.

So starteten wir gleich noch einen dritten Anlauf, bei dem wir das Team nun vor allem mit Magiern bestückten um dieser hoffentlich schnellen Route zu folgen. Doch auch beim Wechsel der Orte konnten Dinge passieren die das Zeitmanagement durcheinander brachten. Denn ähnlich wie beim vorherigen Marcy-Fall fanden unter bestimmten Voraussetzungen Begegnungen auf der Reise von einer Location zur anderen statt. Diese konnten sowohl positiv als auch negativ sein. Trotzdem erreichten wir unser Ziel ca. zur Hälfte unseres Zeitkontingents und waren optimistisch.

Doch da wir nur 2 der 3 Amulette bei uns trugen, hatten wir eine 66,6666...%-Chance die eine richtige Karte aufzudecken (denn dummerweise wurden die drei Wegekarten immer wieder neu gemischt und nur mit allen drei Amuletten konnte man sicher sein auch die richtige treffen zu können). Und dann kam es natürlich so wie es kommen musste und wir deckten genau die beiden schlechten Karten auf. Shit happens! Somit mussten wir auch diesen Durchgang erfolglos abbrechen und für einen vierten Anlauf fehlte dann die reale Zeit und bei einigen auch die Lust ...

FAZIT (fast Spoilerfrei)

 

Wie man am Ende meines Berichts entnehmen kann war die Stimmungslage nach den Partien nicht uneingeschränkt positiv. Der Frust darüber, dass schlechte Würfelergebnisse und/oder das Ziehen der falschen Karten einen Erfolg verhindern, saß bei zumindest bei 1 Spieler der Runde so tief, dass dieses 3. Szenario als das bisher schwächste tituliert wurde. Vor allem weil man nicht durch geschicktes Vorgehen (welches ich für uns aber keinesfalls beanspruche) zum Ziel kommt, sondern zu einem hohen Maße vom Glück bzw. Zufall abhängig ist.

Dies war zumindest der Tenor meiner Mitspieler. Ich sehe das noch etwas zurückhaltender. Vor allem die Tatsache, dass man auf verschiedenen Wegen zum Ziel gelangen kann lässt mich hoffen den idealen vielleicht einfach nur noch nicht gefunden zu haben. Es ist natürlich auch schwer ein System zu entwickeln welches weder zu leicht noch zu schwer zu schaffen sein soll. Trotzdem fehlen auch mir bisher ein wenig die Rätsel aus dem ersten Fall und die Logik und thematische Tiefe aus dem Nachfolgerszenario. Die Drachenprophezeiung scheint mir eher auf Familien ausgerichtet zu sein die dann aben auch mal durch Glück zum Ziel kommen können (oder durch Pech eben nicht).

Es bleibt halt auch noch die Frage im Hinterkopf ob das dann schon alles war oder was danach noch evtl. kommt. Das da noch was sein muss zeigt zumindest der dritte Kartenstapel in der Box dieser Erweiterung der noch gar nicht angerührt wurde. Ich habe also noch leise Hoffnung, dass wir diesen Fall beim nächsten mal noch zu einem positiven Abschluss bekommen. Und sollte es dieses mal doch noch mehrere Durchgänge benötigen, wäre dies ja zumindest etwas gegen die Kritiker die das Verhältnis zwischen Preis und Spieldauer bisher so kritisiert haben.

Meine erste vorsichtige Wertung für dieses Szenario lautet daher:


3 - Spiele die ich gerne wieder mitspielen würde, aber nicht unbedingt besitzen muss



Mögen die Würfel/Karten mit Euch sein!





Freitag, 15. April 2016

[Spielbericht] #12+13/2016: Eine Insel mit einem Koffer voll Spiele...

Für zwei Freitage ruhte unser regelmäßiges Spieletreffen da wir im Familienurlaub auf Wangerooge waren. Das bedeutete viel Zeit auf einem Eiland auf dem keine Autos fahren und wo man in den geliebten Etagenbetten (die man noch aus den Jugendherbergen aus Schulzeiten kennt) schläft und wo es nur einen Fernseher im Gemeinschaftsraum gibt, der auch nur für die beiden Fußball-Länderspiele eingeschaltet wurde. Drei Mahlzeiten am Tag aus der Großküche des Schullandheims und überall Kinder auf der Suche nach einem einigermaßen brauchbaren WLAN für ihre Smartphones oder mobilen Spielgeräte.

In diesem Tagesablauf ist dann vor allem abends viel zeit zum Spielen. Bei über 40 mitgereisten Familien finden sich auch vereinzelt ein paar Spiele im Gemeinschaftsraum wieder die von zu Hause mitgebracht wurden. Vor allem das populäre Stichkartenspiel Wizard war an einigen Tischen zu sehen. Doch auch die "Mensch ärgere Dich nicht"-Variante DOG und ein paar andere kleine Karten- oder Würfelspiele waren neben den Klassikern (Skat, Spiel des Lebens, Schach etc.) anzutreffen. Doch auch etwas modernere Spiele wie die SIEDLER VON CATAN, ANDOR und COLT EXPRESS hatten den Weg auf die Insel gefunden. 

Das zumindest war neu zum Vorjahr als wir erstmalig bei dieser Ferienfreizeit dabei waren. Letztes Jahr kam ich mir mit einem Koffer der vollgepackt mit Spielen war noch relativ komisch vor und war gespannt ob dort überhaupt gespielt werden würde. Damals entpuppten sich Spiele wie BANG - THE DICEGAME und LOONY QUEST als die Renner der Woche und waren quasi im Dauereinsatz. Eben dieses BANG und auch COLT EXPRESS waren nun auch bei anderen Familien im Gepäck und hatten offensichtlich den Geschmack einiger Mitreisender getroffen. 

In diesem Jahr hatte ich teils neue aber auch bewährte Spiele in den Koffer gepackt. Und neben den vielen Gruppen die Abend für Abend nichts anderes als ihr geliebtes WIZARD spielen wollten, gab es auch jede Menge Neugierige die offen waren für neue Spiele. Dabei avancierte vor allem ein Spiel zum absoluten Volltreffer und dies kam auch nicht völlig überraschend. Denn neben unseren freitaglichen Treffen hatte ich auch schon in den letzten Monaten im heimischen Pfarrheim Spielenachmittage angeboten, an denen auch dieses Spiel eigentlich immer super ankam. Die Rede ist von MYSTERIUM.



Auch auf Wangerooge gab es eigentlich fast jeden Abend 1-2 Runden dieses kooperativen Deduktionsspiels. Allein schon das Material war ein Hingucker und machte viele neugierig auf das Spiel. Und nachdem die Suche nach dem Täter beendet war, wollte oft noch ein anderer sich als Geist versuchen und von den Mitspielern Erlösung bekommen. Etwas überraschender fand ich dagegen den Erfolg von PANDEMIE welches auch mehrmals auf dem Tisch gelandet ist. Überrascht deshalb weil sowohl Thema als auch Schwierigkeitsgrad nicht gerade leichte Kost sind. Doch vielleicht lag es auch daran, dass alle Partien verloren gingen dass der Ehrgeiz immer größer wurde. Und vor allem war erfreulich, dass mit diesen beiden Spielen auch einige der Kinder von ihren elektronischen Geräten weggelockt werden konnten.

Auch ganz gut angenommen wurden Spiele wie DOG, CODENAMES, SKULL KING, QWIXX und THE GAME. Gar nicht zum Einsatz kamen Spiele wie TIME STORIES, A GAME OF THRONES KARTENSPIEL und DOMINION. Vor allem für die ersten beiden hätte es einfach mehr Ruhe bedurft. In dem Geräuschpegel der im großen Raum allerdings herrschte (es wurden ja nebenbei auch noch das eine oder andere Gläschen Wein oder Bier geleert), war an solche Spiele kaum zu denken. Hier hätte man sich eher mal einen Nachmittag Zeit nehmen müssen. Diese wurde aber aufgrund des doch ganz guten Wetters eher draußen genutzt und eine der vielen anderen Angebote wahrgenommen (Laufabzeichen, Geocaching, Fahrradtouren etc.).

Aus spielerischer Sicht (welche ja in diesem Blog im Vordergrund steht) war es also auch dieses mal wieder ein sehr schöner Urlaub aus dem sogar bereits weitergehende Verabredungen zum Spielen entstanden sind (beim nächsten Pfarrheim-Spielenachmittag oder zum Siedeln zu Hause)...