Freitag, 3. März 2017

[Spielbericht] #07/2017: Seafall (Partie 08) ohne Spoiler aber mit Zwischenfazit!

Nach der doch recht emotionalen letzten Partie war es vielleicht gar nicht ungünstig, dass wir einen Freitag berufsbedingt ausfallen lassen mussten. Aber letzte Woche hieß es dann wieder "Auf zu einer neuen Runde SEAFALL"! Auch dieses mal war das Ziel den Vorsprung des Führenden zumindest etwas zu verringern. Das hat aber leider nur bedingt geklappt...    

Spiel: Seafall
Autoren: Rob Daviau
Verlag: Plaid Hat Games
Jahr: 2016
Spieler: 3-5
Spieldauer: ca. 2-3 Stunden
Merkmale: Legacy, Piraten, Entdecken, Warenmanagement
Mitspieler: Gregor, Jörg, Matthias, Michael


VERLAUF UNSERER PARTIE / EINDRUCK

Zuerst war es schon mal positiv, dass es nach der letzten Partie keine Korrekturforderungen per Mail gegeben hat. Es gingen also relativ unbelastet in Partie 08 hinein. Es folgten aber zunächst noch 1-2 kleinere Regelklarstellungen wo wir uns nicht 100% sicher waren ob wir es bisher korrekt gespielt haben. Das ist u.a. auch ein großer Nachteil des Legacy-Prinzips. Man kann nicht mal eben alle Mitspieler auffordern sich die Regeln vor der nächsten Runde noch mal genau durchzuschauen da sie eben nur einer besitzt. Und da ich das bin und in den letzten Wochen zeitlich sehr eingespannt war, kann da sicherlich mal die eine oder andere Feinheit durch die Lappen gehen.

Natürlich wäre es möglich die Regeln einmal komplett einzuscannen und den anderen per Mail zu senden. Aber dies nach jeder Änderung zu tun, könnte dann auch aufwendiger werden. Zumal nach dieser aktuellen Partie auch die Wahrscheinlichkeit eklatant gestiegen ist, dass die fünfte und damit vorletzte Kiste bald geöffnet werden könnte. Da es aber momentan in Sachen Neuerungen eher unspektakulär läuft, waren wir gespannt wie sich das Spiel entwickelt wenn man mal für einige Partien die gleiche Ausgangslage hat. Doch zu meiner Überraschung wurde es dadurch keineswegs langweilig oder eintönig. Stattdessen fielen nur einige kleinere Details mehr auf die bisher unbemerkt blieben, auf die ich aber aufgrund der Spoilergefahr hier nicht näher eingehen möchte/kann.

Die aktuellen Meilensteine liegen zurzeit wie Blei in der Auslage und so mussten die Punkte auf anderen Wegen erbeutet werden. Überfälle und Entdeckungen rückten dadurch wieder mehr in den Vordergrund. So hatte ich mir zum Ziel gesetzt eine neue Insel zu entdecken (und es auch geschafft) nachdem wir zuletzt eher die bestehenden ausgiebig erforscht hatten. Damit allein konnte ich allerdings nicht ins Rennen um den Spielsieg eingreifen. Sicherlich war auch ein bisschen Pech bei einigen Situationen mit im Spiel aber es zeigte sich auch, dass die Bedeutung der Berater immer wichtiger wird und da habe ich zumindest im Vergleich zu meinen Mitspielern wohl eher einen nicht ganz so fähigen Vertreter erwischt.

So schipperte ich eher etwas planlos über die Meere und konnte nur versuchen dem drohenden Punkterückstand evtl. die positiven Seiten abzugewinnen. Denn das Spiel bietet ja durchaus auch kleine Vorteile für weiter hinten liegende Spieler. Und mit einem entsprechend großen Abstand "winkte" sogar der Verlust des zweiten Platzes im Gesamtklassement. Doch auch das klappte nicht da ich nun immer noch mit 1 Punkt vor Matthias liege, der diese Partie auch mit 18 Punkten gewann. Da Jörg mit 16 Punkten auch nur knapp dahinter lag, wuchs sein Vorsprung auf Platz zwei um weitere 7 Punkte auf nun schon 26 an. So rückt das Feld dahinter zwar immer weiter zusammen aber in Sachen Gesamtsieg ist gerade leider keine große Spannung in Sicht.

ZWISCHENFAZIT NACH NUN 8 PARTIEN

Ich denke wir haben jetzt ungefähr die Hälfe der Kampagne hinter uns und da bietet sich aus meiner Sicht ein kleines Zwischenfazit an. Wie schon bei den Spielbeschreibungen ist es auch hier schwer dies zu tun ohne zu spoilern. Aber zumindest kann ich persönlich sagen, dass ich die ganzen vorwiegend negativen Äußerungen zuvor nicht ganz nachvollziehen kann. Nicht das es keine Kritikpunkte gäbe, aber das was von den meisten bemängelt wurde war die endlose Hin- und Herschieberei der Waren. Vor allem zu Beginn einer Partei soll dies das Spiel dominieren. Dies habe ich so überhaupt nicht erlebt.

Alleine schon dadurch das die Spielerreihenfolge einer neuen Partie vom Gesamtergebnis abhängt und somit der Letzte immer eine neue Partie beginnt, haben zum Beispiel die Führenden nur noch bedingt Zugriff auf Waren, da diese von den Spielern zuvor evtl. weggekauft werden. So haben sich bei uns meistens 1-2 Spieler auf die Klötzchen gestürzt während die anderen über andere Wege an Ruhm gelangen wollten. Das dies vor allem auch unserem Spitzenreiter immer wieder gelingt zeigt für mich auch klar auf, dass Waren alles andere als das Allheilmittel im Spiel sind. Es gibt einfach viel mehr Wege wie man bei SEAFALL an Ruhmpunkte gelangen kann und die auch deutlich mehr Spaß machen als das pure Handeln mit Gütern.

Allein schon der Zeitaufwand spricht dagegen. Theoretisch müsste ich nämlich erst zu einer Insel hin, mir dort die Waren kaufen, dann wieder einen geeigneten Marktplatz anlaufen, sie dort wieder veräußern und dann in einer weiteren Runde das eingenommene Geld wieder reinvestieren in Dinge die Punkte bringen. Dies alleine dauert im Normalfall so seine 3 Runden. Da ein Spiel aber bei uns auch nur selten länger als 7-8 Runde dauerte, kann man damit für mein Empfinden keinen Blumentopf gewinnen. Bei uns wird es eher mal im passenden Moment genutzt um entweder noch fehlende Punkte zu holen oder vorrangig um die Effekte der damit bezahlten Anschaffungen für die eigene Strategie zu nutzen.

Doch da liegt auch ein Problem des Spiels. Denn wenn man sich einen Plan überlegt hat und diesen mit dem Bau von bestimmten Gebäuden oder Aufwertungen pushen will, kann es sein, dass dieser aufgrund von Würfelpech oder durch die lieben Mitspieler vereitelt wird und dann bleibt oft nicht mehr genügend Zeit um Plan B zu entwicklen oder es erneut zu versuchen. Dazu kommen eben auch viele kleine Regeldetails die man schon mal übersehen kann und es schwer machen den Überblick zu behalten. Dies ist aber eine häufige Begeleiterscheinung von thematischen Spielen.

Dazu kommt zumindest bei uns dann noch das Problem eines möglichen Runaway-Leaders der nur noch schwer einzuholen ist. Denn einen Vorsprung wie in unserem Fall von 24 Punkten wieder aufzuholen erscheint uns zumindest anspruchsvoll und nimmt ein wenig die Spannung aus der Kampagne. Auch die Interkation ist bisher sagen wir mal so - nicht extrem. So ganz hat sich uns noch nicht der Sinn erschlossen andere Mitspieler anzugreifen da uns dies regeltechnisch zu riskant erscheint im Vergleich zu dem Nutzen den man daruas ziehen könnte. Vielleicht liegt hier also auch noch etwas ungenutztes Potential... 




Mögen die Karten/Würfel mit Euch sein!