Freitag, 15. Dezember 2017

[Spielbericht] #43/2017: New Angeles

Die erste Partie NEW ANGELES war schon eine Weile her. Nun waren aber 6 Leute zum Spieleabend angekündigt und bei dieser Spieleranzahl sind solche Spiele natürlich prädestiniert. Dennoch hatte es in der gruppeninternen Abstimmung nur ganz knapp die Nase vorn (vor SCYTHE und BATTLESTAR GALACTICA). Dazu konnten wir an diesem Abend mit Sebastian (noch einer) einen neuen Mitspieler begrüßen...   


Spiel: New Angeles
Autoren: James Kniffen
Verlag: Heidelberger Spieleverlag / Fantasy Flight Games
Jahr: 2016
Spieler: 4-6
Spieldauer: ca. 2-4 Stunden
Merkmale: Netrunner, Politik, Absprachen, semi-kooperativ
Mitspieler: Christopher, Michael, Sebastian V., Sebastian VdB, Tobias

VERLAUF UNSERER PARTIE / EINDRUCK

Da sich Gregor kurzfristig noch krankheitsbedingt abmelden musste, versuchten wir wie schon beim letzten mal zu fünft die Geschicke der fiktiven Stadt NEW ANGELES zu leiten. Und das alles natürlich zum Wohle aller (vor allem zum Wohle des eigenen Bankkontos). Bei der Debutpartie hatten wir ja damals dem Föderalisten den Sieg überlassen müssen da die persönlichen Ziele der Spieler zum Ende hin immer mehr in den Vordergrund rückten, Dieses mal lief es eher genau anders herum. Von Beginn an schien jeder nur an seinen eigenen Profit zu denken und vor allem die Krankheitsmarker wurden sträflich vernachlässigt. Wohl auch weil niemand den Jinteki-Konzern spielte (der von der Entfernung dieser Marker besonders profitiert).

Weyland erscheint gerade zu Beginn äußerst schwach...
Mir wurde zu Beginn der Weyland-Konzern zugelost und meine Aufgabe bestand darin am Ende vor NBN (Tobias) zu landen. Doch dies erwies sich als äußerst problematisch da Weyland immer dann Kapital gewinnt wenn Ausfallmarker aus der Stadt entfernt werden. Davon gibt es zu Beginn aber nur einen einzigen und es kamen auch in den den ersten 4 Spielrunden kaum welche hinzu. Auch meine Aktionskarten beschränkten sich fast nur auf auch genau diesen Effekt und so zog mein Konkurrent immer weiter davon. Zwischendurch ging dies sogar so weit, dass ich kurzzeitig keinen Sinn mehr darin sah die Gemeinschaft zu unterstützen nur um dann am Ende alleine als Verlierer dazustehen.

Da ich durch Aktionskarten anderer Spieler dann irgendwann aber auch an andere Karten kam und somit auch Vorteilskarten erlangte, kam die Motivation zu mir zurück und ich holte Punkt für Punkt auf. Und vor allem in den letzten beiden Spielrunden wurde meine Fähigkeit plötzlich mehrmals genutzt und ich zog an meinem Konkurrenten vorbei. Doch da wir erst jetzt so richtig anfingen kooperativ zu spielen, blieben zuvor viele Dinge auf der Strecke die den Bedrohungsgrad immer weiter anwachsen ließen. So hätten wir das Unheil nur noch abwenden können wenn die Ereigniskarte der vorletzten Runde uns 5 Aktionen für die Schlussrunde beschert hätte. Doch es waren nur drei!

Dadurch war schnell klar, dass ein Sieg nur noch für den Föderalisten möglich war (wenn denn einer im Spiel war). Dazu passte auch, dass die Vorteilskarte Tommy Haas am Ende gezogen wurde mit der man sich die nicht verteilte Zielkarte anschauen und mit seiner tauschen konnte. Dies konnte noch mal der Schlüssel zum Sieg bedeuten. Diese bekam Sebastian und setzte sie natürlich auch umgehend ein. Doch zur Überraschung aller tauschte er die Karten nicht. Das hätte auch keinen Sinn gemacht da er wie schon bei der letzten Partie die Föderalistenkarte von Beginn an im Besitz hatte und somit wieder als einziger Spieler den Tisch siegreich verlassen konnte.

Zwei von uns (Christopher und Sebastian VdB) zogen als Konkurrenten ihren eigenen Konzern und mussten somit 3 andere hinter sich lassen. Dies führte wohl auch dazu, dass insgesamt weniger kooperativ gespielt wurde als bei der Premiere und gleich zu Beginn sehr egoistisch vorgegangen wurde. Dabei offenbart NEW ANGELES das gleiche Problem wie viele andere semi-kooperativen Spiele auch. Wenn jemand kaum noch Chancen auf den Sieg hat, warum sollte er die Gemeinschaft noch unterstützen. Hier zeigte sich allerdings, dass die Fähigkeiten der Konzerne doch besser ausbalanciert sind als man zuerst denkt. Manche Vorteile kommen halt erst später zum Tragen als andere.


Es bedarf also defintiv mehrerer Partien um dies richtig auszuloten. Dennoch wäre es auch mal ganz schön wenn am Ende nicht der Föderalist alleine den Sieg davon trägt. Es wäre daher vielleicht auch eine Überlegung diese Rolle mal ganz raus zu lassen. Ich fürchte das dann aber auch zu wenig Paranoia im Spiel wäre die ja quasi das Salz in der NEW ANGELES Suppe ist. Also demnächst noch mal auf ein Neues und dann zeigen wir es dem Verräter...


Mögen die Karten/Würfel mit Euch sein!