Freitag, 22. Juni 2018

[Spielbericht] #12/2018: Wunschabende Sebastian 2 (1 x Space Alert / 2 x Terraforming Mars)

Dieses Mal berichte ich von den Wunschabenden von Sebastian 2 der am ersten Abend SPACE ALERT auf den Tisch brachte. Die beiden anderen nutzten wir um bei TERRAFORMING MARS den Mars und später sogar auch die Venus bewohnbar für Menschen zu machen....   
Spiel: Space Alert
Autoren: Vlaada Chvatil
Verlag: Czech Games Edition
Jahr: 2008
Spieler: 1-5
Spieldauer: ca. 30 Minuten pro Mission
Merkmale: Kooperativ, Programmieren, Missionen, Zeitdruck
Mitspieler: Christopher, Gregor, Michael, Sebastian 1, Sebastian 2

SPIELABLAUF

Meine letzte Partie SPACE ALERT war tatsächlich schon länger her und somit war ich ganz froh, dass Sebastian es noch mal erklärte da es außer mir kaum einer kannte. Letztendlich kann man es als kooperatives ROBO RALLY auf Zeit zusammenfassen. Denn jeder programmiert seine Figur und bewegt sie damit zwischen den 6 Räumen des Raumschiffes hin und her. In den Räumen können dann auch Dinge wie das Aktivieren von Waffen oder das Nachladen von Energievorräten ausgeführt werden. Dies alles wird über Karten gesteuert die jeder zunächst in der Planungsphase verdeckt auf sein Tableau ablegt. Jede Karte steht dabei für einen Befehl der entweder eine Bewegung oder eine Aktivität am momentanen Aufenthaltsort sein kann.

Es ist alles angerichtet für eine Partie SPACE ALERT...
Schwierig wird es dadurch, dass alle Spieler dies gleichzeitig tun und währenddessen eine CD oder App oder ein mp3-Track usw. läuft der u.a. vorgibt wann die Spieler Karten untereinander tauschen dürfen oder wann nicht geredet werden darf. Denn Kommunikation ist wichtig während dieser Kartenablegerei. Es müssen sich nämlich alle Besatzungsmitglieder koordinieren wer was wann macht um die Bedrohungen abzuwehren. Denn als wäre das nicht schon Anforderung genug, greifen uns auch noch außerirdische Lebensformen an. Dies erscheine je nach Szenario zu bestimmten Zeitpunkten an einem der drei (links, Mitte, rechts) Sektoren. Dort bleiben sie erst einmal (ebenfalls) als Karte nur liegen, enthalten aber wichtige Informationen die es in der eigenen Programmierung einzuplanen gilt.

Denn wenn alle Spieler fertig sind bzw. die Zeit abgelaufen ist, wird das in der Hektik zusammengebastelte Programm nun abgespult und man wundert sich immer wieder was dabei herauskommt. Denn vor allem in den ersten Partien steht man dann oft in einem ganz anderen Raum als man gedacht hatte oder drückt einen Knopf der gar nicht da ist weil man zwischendurch einen wichtigen Schritt vergessen hatte. In dieser Phase rücken auch die Aliens vor und verursachen eventuell Schaden an unserem Raumschiff. Sind es deren zu viele, verlieren wir gemeinsam das Spiel. Konnten wir alle Bedrohungen überwinden bzw. überstehen kann die Mission erfolgreich abgeschlossen werden.

Der Ablaufplan der Programme...

VERLAUF UNSERER PARTIE / EINDRUCK

So richtig gezündet hat dieses Spiel nach meiner Beobachtung in dieser Runde nicht. Die ersten beiden Durchgänge gingen recht deutlich verloren und obwohl sich in den darauf noch folgenden 3-4 Missionen eine steile Lernkurve bemerkbar machte und wir alle weiteren Partien gewannen, wollte so richtig keine Begeisterung aufkommen. Ob es jetzt am Stressfaktor lag (den man mögen muss) oder am Schwierigkeitsgrad (erst zu schwer, dann zu einfach) wage ich nicht zu beurteilen. Ich persönlich hatte vor allem das Problem, dass es 2-3 Spieler gab die sich die Aufgaben untereinander aufteilten und die anderen 1-2 Spieler nicht so richtig beteiligt waren bzw. ihr eigenes Ding machten.

Da dies aber vor allem nach den ersten beiden Partien zu recht guten Ergebnissen führte, wollte ich jetzt auch nicht dazwischen springen und habe mich darauf konzentriert Dinge zu tun die den Plänen der anderen nicht in die Quere kamen. Zu fünft fand ich es zumindest sehr schwer bzw. mühsam alle untereinander zu koordinieren. In früheren Partien hatte ich aber auch schon ganz andere Erfahrungen gemacht wo das Spiel sehr gut ankam und der Gruppe jede Menge Spaß bereitete. Also sicherlich ein Spiel welches auch extrem von der Gruppe abhängig ist. Trotzdem finde ich wieder einmal beeindruckend wieviele Facetten Vlaada Chvatil als Autor bietet. Denn im Gegensatz zu solchen Longplayer-Knallern wie IM WANDEL DER ZEITEN oder MAGE KNIGHT hat er hier eine schnelles hektisches Spiel abgeliefert und somit wie auch schon bei PICTOMANIA gezeigt wie vielseitig er ist.




Spiel: Terraforming Mars
Autoren: Jacob Fryxelius
Verlag: FryxGames
Jahr: 2016
Spieler: 1-4
Spieldauer: ca. 150 Minuten
Merkmale: Aufbauspiel, Kartenmanagement, Wissenschaft
Mitspieler: Gregor, Michael, Sebastian 2, Tobias, Wolfgang

VERLAUF UNSERER PARTIE / EINDRUCK

Aufgrund der doch eher verhaltenen Reaktion bei SPACE ALERT setzte Sebastian dann in den folgenden beiden Abenden mit TERRAFORMING MARS auf eines der besten Spiele der jüngeren Vergangenheit. Zu diesem Spiel muss auch nicht mehr viel gesagt werden und daher verlinke ich hier einfach nur zu meinem früheren Posting wo ich das Spielprinzip etwas genauerer erkläre.

Die erste Partie haben wir noch mit dem Grundspiel und den fortgeschrittenen Konzernen gespielt. Hier hatte Gregor am Ende klar die Nase vorn. In Spiel 2 haben wir dann erstmalig die Venus-Erweiterung mit dazu genommen und waren dieses Mal zu fünft. Zwei von uns (Gregor und ich) hatten es dann auch prompt mit einem der neuen Venuskonzerne versucht. Dies war bei uns beiden aber leider nicht vom Erfolg gekrönt (Plätze 3 und 4). Dennoch empfanden wir diese Erweiterung am Ende als relativ gelungen. Sie verändert nicht allzuviel am normalen Spielablauf. Es ist nun lediglich möglich mit dem Terraformingwert der Venus einen weiteren globalen Parameter zu verbessern. Dieser ist allerdings nicht Bedingung für das Spielende, kann also auch noch unvollendet sein wenn das Spiel zu Ende geht.

Volle Kraft auf Venus!

Die zusätzlichen Ressource der "Schweber" bringt eine neue Punktequelle mit ins Spiel und der Venusplan macht das Bauen 4 weiterer Städte möglich. Hinzu kommen auch je 1 zusätzlicher Meilenstein (Besitz von 8 Schwebern) und 1 Auszeichnung (die meisten Karten mit Venus-Symbol). Dadurch gibt es in beiden Bereichen nun 6 Ziele von denen aber immer noch nur 3 erfüllt werden können. Als Venus-Spieler habe ich eigentlich relativ problemlos diese beiden neuen Ziele für mich verbuchen können. Trotzdem reichte es nicht zum Sieg da ich mit dieser Strategie vor allem auf dem Mars zu wenig Punkte generiert habe. Ich hatte auch den Eindruck, dass die neuen Karten von uns vorher eher weniger favorisierten Punktequellen, wie Tiere und Jupitersymbole, nun etwas lukrativer gemacht haben.
TFM mit dem Erweiterungsspielplan VENUS NEXT!

Einziger Kritikpunkt an dieser Erweiterung (neben dem Preis!) war die Spieldauer die unsere Partie erst nach ca. 3,5 Stunden enden ließ. Allerdings hatten wir hier einen wichtigen Punkt vergessen. Denn bei dieser Erweiterung kommt noch eine neue Phase am Ende jeder Runde hinzu. Hier darf der aktive Spieler nämlich einen der drei globalen Parameter (Sauerstoff, Wasser oder Temperatur) um einen Schritt erhöhen ohne allerdings dafür die Belohnung oder den Terraformingpunkt zu erhalten. Dies kann aber trotzdem gut taktisch genutzt werden um z.B. einem Konkurrenten der in der folgenden Runde früh dran ist einen Bonus zu verwehren oder damit eine Bedingung für eine meiner Karten erfüllen. Und vor allem beschleunigt dies das Spiel und gleicht somit den Tempoverlust des Nebenspielplans wieder aus. Von unserer Seite also ein Daumen hoch für VENUS NEXT!   

Mögen die Karten/Würfel mit Euch sein!