Donnerstag, 9. Juli 2015

Invasion der Aliens und Neues vom Witcher...

Spiel: XCOM: Das Brettspiel
Autor: Eric M. Lang
Verlag: Heidelberger Spieleverlag
Jahr: 2015
Spieler: 1-4
Spieldauer: 60-120 Minuten
Merkmale: Kooperativ, Echtzeit, Zeitdruck, Aliens
Mitspieler: Christopher, Jörg, Michael   


Dieses mal fehlte Gregor und so hatten wir uns kurzfristig entschlossen zwei neue Spiele auszuprobieren die Jörg mitgebracht hatte. Während es sich bei XCOM um eine Brettspielumsetzung eines PC-Spiels handelt, diente bei THE WITCHER wohl eine Romanserie und danach ebenfalls eine PC-Version dem Spiel als Vorlage. Beide sollten in je ca. 90 Minuten zu schaffen und daher auch an einem Abend zu spielen sein. Doch leider wurde es wieder recht früh ...


SPIELABLAUF

XCOM ist ein kooperatives Spiel bei dem es darum geht als Vertreter der Menschheit einen Überfall von Aliens auf die Erde abzuwehren. Dabei schlüpft jeder Spieler in eine von vier Rollen (bei weniger Spielern müssen Spieler mehrere Rollen übernehmen). Dabei hat jede Rolle seine eigenen Aufgaben:

Der Commander ...
... achtet auf das Budget und muss darüber wachen dass die Kosten nicht die Einnahmen übersteigen. Zudem befehligt er die Abfangjäger die sich um die angreifenden UFO's kümmern sollen.

Der Forschungsleiter ...
... hat die Aufgabe neue Technologien zu entwickeln, die den anderen helfen sollen ihre Aufgaben besser zu erfüllen. Dazu nimmt er u.a. Experimente an getöteten Aliens vor.

Der Einsatzleiter ...
... schickt die Bodentruppen in den Kampf um strategisch wichtige Punkte oder den eigenen Stützpunkt.

Der Central Officer ...
... befehligt Satelliten die das Ankommen neuer Feindschiffe überwachen und versucht wichtige Infos über den Gegner heraus zu bekommen. Zudem ist er für die Verwaltung der App zuständig! 

Der App?
  
Tatsächlich funktioniert dieses Spiel nur mit einer App die man sich vorher auf einem Smartphone oder Tablet installiert (kostenlos) haben muss. Diese App nämlich macht die Zeitvorgaben die dieses Spiel zu einem "Stress"-Spiel machen. Alle Phasen des Spiels werden nämlich von der App angesagt und ein Countdown für jede einzelne Phase läuft ab und gibt die Zeit vor, die man hat seine Aufgaben zu erfüllen. Zusätzlich lässt sie die Aliens (je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad) die Erde angreifen und gibt vor mit wievielen Schiffen und an welchen Orten (Kontinente) dies geschieht.

Die Spieler müssen in ihren Phasen Soldaten, Abfangjäger, Satelliten und Forschungsprojekte einsetzen die jeweils 1 Credit kosten. Da das Einkommen aber im Normalfall jede Runde schrumpft, muss der Commander immer darauf achten nicht zu verschwenderisch mit den Mitteln umzugehen. Man muss also neben seiner Tätigkeit auch noch Diskussionen mit den anderen Mitspielern führen und versuchen alles zu koordinieren.

Nach den Aktionen erfolgt eine Auswertungsphase wo vor allem geschaut wird wie weit die Invasion fortgeschritten ist. Jeder Kontinent der noch von UFO's bedroht wird rutscht auf der Panikanzeige weiter runter. Sind zwei Kontinente vollends der Panik verfallen ist das Spiel verloren. Die zweite Möglichkeit das Spiel zu verlieren ist wenn der eigene Stützpunkt von den Aliens erobert wurde. Dies muss vor allem der Einsatzleiter mit seinen Bodentruppen verhindern. Gewinnen können die Spieler nur wenn sie eine finale Mission abschließen die irgendwann von der App freigegeben wird.



VERLAUF UNSERER PARTIE

Da wir nur zu dritt waren, musste einer von uns zwei Rollen übernehmen. Da nur Jörg das Spiel kannte war klar, dass er es sein würde und bekam den Commander und Central Officer zugeteilt. Christopher übernahm den Einsatzleiter und ich durfte als Forschungsleiter an Aliens rumschnippeln. Wir wählten die Stufe einfach damit wir bei Bedarf den Countdown auch mal abbrechen konnten um Regelfragen zu stellen.

Recht schnell wurde deutlich, dass die zur Verfügung stehenden Credits nicht reichen um all das zu tun was man gerne machen würde. Ich versuchte erst mal Technologien zu entwickeln die mehr Geld bringen. Da Christopher aber immer öfter nach besseren Waffen für seine Truppen verlangte, schwenkte ich bald darauf um. So konnten wir auch erst mal die Stellungen halten, aber mit jeder Runde in der das Einkommen sank wurde klar, dass wir diese Partie wohl nicht mehr gewinnen können.

Immerhin haben wir es geschafft so weit zu kommen, dass die finale Mission angesagt wurde. Aber immer mehr Truppen gingen uns aus und Credits um neue zu beschaffen waren nicht genügend vorhanden. So stürzte die Welt immer mehr in Panik und letztendlich mussten wir uns auch aufgrund der Dunkelheit (aufgrund des heißen Wetters hatten wir draußen gespielt) geschlagen geben.


FAZIT

 

Vieles an dem Spiel (Thema, Prinzip) erinnert mich an das Spiel SPACE ALERT wo man ebenfalls unter Zeitdruck den Angriff von Aliens abwehren muss. Dort befindet man sich allerdings auf einem Raumschiff und kämpft im All. Im Gegensatz dazu muss man bei XCOM seine Züge aber nicht ala ROBORALLY oder COLT EXPRESS im Voraus planen und später abhandeln. Hier führt man direkt seine Aktionen aus, die dann aber auch erst später ausgewertet werden. Hinzu kommen noch die Technologiekarten die einem weitere Möglichkeiten im Spiel bieten.

Was auf jeden Fall im ersten Spiel deutlich wurde ist dass man dieses Spiel wohl am besten zu viert spielen sollte. Gerade als Neuling hat man erst mal genügend damit zu tun seine eigene Rolle zu verstehen bzw. zu beherrschen. Durch die verlorene Erstpartie ist natürlich nun der Anreiz groß es beim nächsten mal besser zu machen. Wie schon bei SPACE ALERT ist es hier auch nicht so einfach möglich, dass sich ein Spieler zum Bestimmer macht und den anderen vorgibt was sie tun sollen. Dies lässt der Zeitdruck einfach nicht zu (zumindest wenn man es ohne die Möglichkeit des Pausieren des Countdowns spielt). Daher gibt es von mir erst mal nur eine vorsichtige Wertung nach einer Partie:

3 - Spiele die ich gerne wieder mitspielen würde, aber nicht unbedingt besitzen muss


Spiel: The Witcher - The Boardgame
Autor: Ignacy Trzewiczek
Verlag: Heidelberger Spieleverlag
Jahr: 2015
Spieler: 2-4
Spieldauer: 60-120 Minuten
Merkmale: Abenteuer, Charakterentwicklung, Questen erfüllen
Mitspieler: Christopher, Jörg, Michael   


SPIELABLAUF

Hier haben wir es mit einem eher klassischem Adventure-Game zu tun. Jeder Spieler erhält einen von 4 Helden, die unterschiedliche Schwerpunkte/Fähigkeiten haben. Hauptaufgabe ist es 3 verschiedene Questen/Missionen zu erfüllen. Hat dies ein Held geschafft, gibt es noch eine letzte Runde und der Spieler der die meisten Siegpunkte gesammelt hat gewinnt. Um Questen zu erfüllen muss man Hinweise sammeln die es in 3 verschiedenen Farben gibt (blau = Magie, rot = Kampf, lila = Diplomatie).

Dazu muss man zu Orten auf einer Landkarte reisen in denen es diese Hinweise gibt. Manche Städte liefern nur Hinweise einer Sorte, manche lassen die Wahl aus zwei oder sogar allen drei Farben. Zudem ist die Karte auch noch in sechs verschiedene Regionen aufgeteilt. Das Reisen ist eine von fünf möglichen Aktionen von denen jeder Held pro Runde zwei ausführen darf. Dazu kommen noch das Ermitteln (man zieht eine Ermittlungskarte von einem der drei Stapel lila, blau oder rot und kann dadurch auch an Hinweise gelangen), das Trainieren (hierbei kann man an neue Fähigkeitskarten seines Helden kommen die ihm weitere Vorteile bringen) und das Rasten (macht Sinn wenn man bereits zu viel Schadenspunkte gesammelt hat). Zudem hat jeder Charakter noch eine individuelle 5. Aktion die nur er besitzt.

Damit versucht man nun möglichst viele Hinweise zu sammeln um damit seine Quest zu erfüllen. Dazu muss man mit einer bestimmten Anzahl von Beweisen in zwei Farben zu einem bestimmten Ort reisen. Beweise erlangt man durch Abgabe einer bestimmten Anzahl von Hinweisen. Der Tauschkurs ist dabei von Held zu Held unterschiedlich. Der eine kommt besser an rote Beweise ran (Kämpfer), der andere günstiger an blaue (Magier). Für die Erfüllung der Questen erhält der Spieler die Siegpunkte um die es am Ende geht. Auf jeder Questkarte sind aber auch noch drei Nebenquesten angegeben die ebenfalls ein paar Punkte bringen wenn man sie erledigt. Eine der Nebenquesten können aber nur von den Mitspielern erfüllt werden und bringen dann demjenigen 6 Punkte, während der "Auftraggeber" immerhin noch 3 erhält.

So zieht man dann von Ort zu Ort, sammelt Hinweise, erfüllt Questen und kämpft ab und an gegen Monster. Die gibt es nämlich auch noch. Durch ein Zufallsprinzip können in bestimmten Regionen Monster oder andere Gefahren lauern. Am Ende seines Zuges muss man sich diesen evtl. stellen und eine Würfelprobe ablegen. Dazu hat jeder seinen eigenen Würfel seiner Farbe (der Krieger hat sogar 3 Würfel) und 3 neutrale Würfel. Je nach Angabe auf den Monstern muss man nun entsprechend viele Angriffs- oder Verteidigungssymbole würfeln um die Kreatur zu besiegen oder zumindest keinen Schaden abzubekommen. Diverse Fähigkeiten (Training) können hier wiederum helfen und das Würfelglück beeinflussen. Auch für das Besiegen von Monstern kann es Siegpunkte geben.


VERLAUF UNSERER PARTIE

Nach dem Umzug nach drinnen stürzten wir uns also in dieses Abenteuer. Christopher nahm den Kämpfer, Jörg den Magier und ich den Diplomaten aus der Heldenriege. Christopher stürzte sich dann auch gleich in jeden Kampf und konnte diese aufgrund seiner zahlreichen Zaubertränke (Trainingsfähigkeiten) auch meistens erfolgreich gestalten. Jörg war vor allem darin gut Trainingskarten effektiv zu nutzen und mein Held war sehr geschickt darin den Kämpfen auszuweichen und durch seine Singerei (Barde) schnell Geld zu verdienen.

Letztendlich lief es dann aber auf einen Wettlauf beim Erfüllen der Questen heraus. Jörg und ich waren da relativ eng beieinander und standen kurz vor der Erledigung unserer dritten Quest. Sein Magier war es dann auch der diese zuerst erfüllen konnte, bekam dafür aber nur 8 Punkte. Meine Schlussqueste war 12 Punkte wert und in der nun abschließenden Runde konnte ich diese ebenfalls erfüllen und Jörg noch bei den Punkten überholen. Unser Kämpfer hatte mit nur zwei erledigten Questen keine Chance, da das alleinige Plätten von Monstern sich als nicht sehr lukrativ heraus stellte.

FAZIT


Ehrlich gesagt hat mich dieses Spiel nicht sonderlich überzeugt. Ständiges Rumrennen und Einsammeln fand ich jetzt nicht spannend genug um die doch relativ lange Spielzeit (ca. 3 Stunden) zu rechtfertigen. Sicherlich würde es bei der zweiten Partie etwas schneller gehen, aber die Lust darauf hält sich bei mir in Grenzen. Vieles erinnert auch andere Spiele. Vor allem das Prinzip mit den Trainingskarten und dem Abhandeln von Bedrohungen erinnerte mich sehr an ABENTEUER MITTELERDE (Kosmos). Machen wir es kurz:

4 - Nettes Spiel, würde aber andere Spiele vorziehen



Mögen die Würfel/Karten mit Euch sein!