Da unsere kooperative 4er Runde an diesem Freitag mal wieder gesprengt war und wir mit Civilization zu viert nicht weitermachen wollten, führten wir kurzerhand wieder den Wunschabend ein und spielten daher meine letzte Neuerwerbung INNOVATION. In den Wochen zuvor hatte ich es bereits zweimal gespielt und da es mit jeder Partie besser werden sollte wollten Gregor, Uli und ich diese Behauptung nun überprüfen. Für Christopher war es eine Premiere...
Spiel: | Innovation |
Autor: | Carl Chudyk |
Verlag: | Schwerkraft-Verlag |
Jahr: | 2010 / 2016 |
Spieler: | 2-4 |
Spieldauer: | ca. 60 Minuten |
Merkmale: | Kartenmanagement, Technologiebaum, Wettlauf |
Mitspieler: | Christopher, Gregor, Michael, Uli |
VERLAUF UNSERER PARTIE
Wie erwartet gab es bei uns "erfahrenen" INNOVATION Spielern jede Menge "Aha"- und "Oh"-Erlebnisse, da die Karten die man beim letzten mal eher willkürlich gespielt hatte nun plötzlich einen anderen oder überhaupt erst einen Sinn ergaben. Unser Mitspieler Christopher wirkte hingegen etwas reserviert gegenüber unserer Spielfreude und hatte eigentlich im ganzen Spiel nur zwei bis maximal drei Kartenstapel ausliegen. Vor allem der Ackerbau war die Karte die er immer wieder und fast schon exzessiv nutzte.
Wir "alten Hasen" nahmen dies auch daher nicht sonderlich ernst und bauten munter unsere Stapel weiter aus, fächerten sie und freuten uns über die nächste tolle Karte die nun unsere Zivilisation bereicherte. Christopher hingegen nutzte weiterhin penetrant seinen Ackerbau und häufte sich damit immer mehr Einfluss an. So holte er sich auch relativ schnell die ersten beiden Dominanzpunkte. "Netter Start, aber auf Dauer wirst Du mit dieser alten Technologie nicht weit kommen!". So oder so ähnlich werden die Gedanken in unseren Köpfen sich abgespielt haben.
Doch als er plötzlich 4 Dominanzpunkte sein Eigen nannte kamen langsam Bedenken ob er es tatsächlich schaffen könnte mit einer popeligen 1er Karte uns Cracks die Grenzen aufzuzeigen. Der Welpenschutz war aufgehoben und der beinahe erlangte Blitzsieg wurde gestoppt. Die folgenden Zeitalter wurden nun von anderen Spielern dominiert und so langsam verschwand auch Ackerbauer Christopher wieder aus dem Fadenkreuz. Doch nur bis er schließlich wieder mit seiner Startkarte den fünften und entscheidenden Punkt unter unseren ungläubigen Blicken erringen konnte.
Doch trotz des Sieges war schon während des Spiels zu merken, dass der Funke dieses Spiels auf Christopher nicht so richtig überspringen wollte. Und auch die Beteuerungen INNOVATION nicht nach nur einer Partie bereits zu einem schlechten Spiel abstempeln zu wollen brachten nichts. Zu einer weiteren Runde ließ er sich partout nicht überreden und da er eh an diesem Abend früh nach Hause wollte, spielten wir die Revanche dann eben ohne den Sieger zu dritt.
FAZIT
Wie schon bei ZEITALTER DER RENAISSANCE hatten wir hier ein Spiel auf dem Tisch mit dem Christopher einfach nichts anfangen konnte. Und wie schon in vielen anderen Kritiken über dieses Spiel zu lesen war, ist dies wohl auch kein Einzelfall. Ich kann gut verstehen, dass man heutzutage nicht gerne Spielen eine weitere Chance gibt wenn es sich nach der ersten Partie als reizlos für jemanden darstellt. Denn Spiele sind und bleiben eben auch immer Geschmackssache. Trotzdem versuche ich aber jedem Exemplar zumindest 2-3 Chancen (=Partien) zu geben bevor ich es als für mich uninteressant ad acta lege.
Den anderen beiden Mitspielern hat es weitaus besser gefallen und somit wird es dann wohl dann wieder auf den Tisch kommen, wenn man in einer anderen Konstellation als dieser gemeinsam am Tisch sitzt. Ich persönlich hatte in der ersten Runde des Abends allerdings das Gefühl einer fast schon aussichtslosen Lage aus der ich aufgrund mangels passender Karten nicht rauskommen konnte. Doch auch hier zeigte sich im Laufe der eigentlich verloren gegangenen Partie plötzlich noch ein anderer Weg zum Erfolg auf, der sich aber erst durch die höheren Karten aus Zeitalter 8-10 offenbarte.
Somit kann man auch ohne den so dringend benötigten Einfluss noch über andere Pfade den Sieg erlangen und dies macht dieses Spiel für mich so unglaublich interessant. Ich persönlich bin also weiterhin gespannt darauf die ganzen Karten dieses Spiels kennenzulernen und neue Wege zu entdecken. Bleibt nur zu hoffen, dass INNOVATION dann auch noch oft genug den Weg auf den Spieltisch finden wird...
Mögen die Würfel/Karten mit Euch sein!