Es war wieder mal so weit. Ich hatte im Internet beim Surfen auf den einschlägigen Spieleseiten etwas entdeckt was mein Interesse geweckt hat und da ich ja gerne meine Spiele aufpimpe, war mein Interesse schnell geweckt als es um individuell erstellte Inlays für Spieleschachteln ging. Inlays sind die Teile in einem Karton die dafür sorgen sollen, dass alles an seinem Platz bleibt und im besten Fall den Spielaufbau für eine Partie beschleunigt. Dies ist aber nur selten der Fall und daher haben sich andere Teilhaber meines Hobby's Gedanken gemacht wie man hier nachhelfen kann.
Als ich also im World Wide Web über Foamcore las, was im Prinzip übersetzt Schaumstoffplatten sind, erwachte sofort der Wunsch in mir dieses selbst mal auszuprobieren. Denn gerade wenn man öfter mal ein Spiel aufbaut und sich dabei immer wieder denkt, dass dies einfacher wäre wenn alles besser verstaut wäre, überlegt man sich Verbesserungen. Das naheliegendste ist dann zunächt das Einpacken der Spielkomponenten in Zip-Tüten. Diese schonen das Material und man kann die wichtigsten Marker und Karten bereits vorsortieren.
Auch Sortierboxen aus Plexiglas oder Plastik kamen schon bei mir zum Einsatz. Diese sind vor allem bei Spielen mit vielen kleinen Markern usw. hilfreich. Doch diese sind auch nur in Standardgrößen zu bekommen und passen eben nicht individuell zum Spiel. Daher gibt es z.B. auf boardgamegeek.com bereits eine riesige Liste mit bebilderten Beispielen wo User ihre selbst gebastelten Einsätze zeigen und dokumentieren. Den Link zu dieser Liste fndet Ihr übrigens hier:
Foamcore-Inlays auf BGG.
Doch wie schon beim Bemalen von Miniaturen steht hier erst mal handwerkliches Geschick und benötigtes Werkzeug/Material vor dem Ergebnis. Meine eher linken Hände machten mir nach dem befriedigenden Erfolgen beim Bemalen der Figuren keine all zu großen Sorgen mehr. Schließlich war diese Tätigkeit als deutlich einfacher eingestuft. Das Material bzw. Werkzeug war auch noch größtenteils vohanden. Zumindest ein Cuttermesser, Holzleim, Lineale und Stecknadeln befanden sich in meinem Besitz. Lediglich eine sich "selbstreparierende" (ja ja, das gibt es wirklich!) Unterlage und eben die Schaumstoffplatten (Foamcore) musste ich online bestellen da ich vor Ort keinen Laden fand der dies anbot.
Mit ca. 15,- EUR für 10 Platten in DIN A3 ist man dabei und auch die Matte bekommt man für ca. 10,- EUR. Trotzdem benötigt man erst einmal einen Einstieg in das Thema und dabei bin ich auf sehr hilfreiche Videos im Netz gestoßen die mir die Grundlagen prima erklärt haben. In insgesamt drei Teilen geben die orderofgamers hier anschauliche Hilfe und Tipps:
Teil 1
Teil 2
Teil 3
Auf deren Seite gibt es auch Baupläne für ein paar Spiele zu finden und ich suchte mir für meine Premiere das Spiel WINTER DER TOTEN aus. Dies ist nämlich eines jener Spiele die eigentlich nur aus einer Box bestehen und wo sich alle Materialien in Zip-Tüten verpackt lose in der Schachtel befinden. Zur Verdeutlichung habe ich mal ein "Vorher-Bild" gemacht.
Nun galt es also die ersten Schnitte zu machen. Da ich vorher schon online darüber gelesen hatte, dass es zu Problemen kommen kann wenn das Messer nicht scharf genug ist, wollte ich kein Risiko eingehen und habe anstatt des "normalen" Teppichmessers ein Skalpell aus dem Experimientierkasten meines Sohnes genommen. Dies war dann aber auch der erste und einzige Fehler bei diesem Projekt. Denn dieses Skalpell erzeugte völlig unsaubere Kanten und nach kurzen Zweifeln ob es an meinen Fähigkeiten lag, versuchte ich es dann mit dem Cutter und hatte auf Anhieb ein tolles Ergebnis!
Das Schneiden durch die Schaumstoffplatten klappt ganz leicht und wenn man sich schön am angelegten Lineal entlang bewegt werden auch die Kanten schön gerade und senkrecht. Hier ist sicherlich ein wenig Übung ratsam aber nach 3-4 Schnitten sitzt es eigentlich. Es galt also zunächst die große Bodenplatte aus dem DIN A3 Bogen herauszuschneiden. Das größte Problem ist im Prinzip das genaue Messen und dann treffen der Markierungen. Denn wenn ich an der einen Seite der Platte 285 mm abmesse und dies an der gegenüberliegenden Seite mache, müssen diese beiden Messpunkte nicht unbedingt genau gegenüber liegen. Kleine Abweichungen von 284,5 anstatt 285 mm können schon dazu führen, dass die Ecken nicht 100% im rechten Winkel sind. Da bietet sich natürlich ein Winkel anstatt einem Lineal an.
Kleine Korrekturen kann man aber auch noch nachträglich machen wenn man etwas Übung hat. Wenn die "Bodenplatte" zum Beispiel nicht richtig in die Schachtel passt weil sie ein klein bißchen zu groß geworden ist, muss man eben am besten mit einer neuen Klinge noch mal ein wenig von den Seiten abschneiden. Ist der Boden fertig, kommen die Wände an die Reihe. Darauf folgt dann auch der erste Einsatz des Klebers. Ich habe einen Kleber von Ponal benutzt und kam damit auch super klar. Auch hier ist es am Anfang etwas fuckelig wenn man eine der schmalen Seitenwände auf die Grundplatte drückt. Doch sobald man diese mit ein paar Stecknadeln fixiert hat kann nicht mehr viel schief gehen. Nachdem alle vier Seitenwände geklebt waren, habe ich diesen Rahmen dann auch erst mal zum Trocknen für ca. 30 Minuten liegen lassen und mit Zeitschriften beschwert.
Ist dieser Grundrahmen erst einmal fertig geht es an die einzelnen Fächer. Ob für Karten, Marker oder Figuren, es handelt sich meistens eben nur um kleinere Streifen die geschnitten und geklebt werden müssen. Hat man keinen Bauplan macht es Sinn das Spielmaterial in die Schachtel zu legen und sich Markierungen an den Stellen zu machen wo die Wände benötigt werden. Mir war es noch wichtig eine Lösung zu wählen bei der man die Fächer nachher komplett rausnehmen und auf den Tisch stellen kann. Das spart dann zusätzlich noch Zeit beim Aufbau. So war dann auch mein Erstlingswerk recht schnell fertig (reine Bastelzeit ca. 4-6 Stunden). Das Ergebnis ist auf den folgenden Bildern zu sehen.
Nach diesem Erfolg ging es dann auch sofort weiter an die nächsten "Patienten". So habe ich inzwischen auch Einsätze für IMPERIAL SETTLERS und ELDRITCH HORROR fertiggestellt. Zurzeit bastel ich an einem für RACE FOR THE GALAXY und viele weitere habe ich bereits im Kopf. Und ich fürchte die Bestellungen von Schaumstoffplatten werden in nächster Zeit zunehmen...
Mögen die Karten/Würfel mit Euch sein!
Als ich also im World Wide Web über Foamcore las, was im Prinzip übersetzt Schaumstoffplatten sind, erwachte sofort der Wunsch in mir dieses selbst mal auszuprobieren. Denn gerade wenn man öfter mal ein Spiel aufbaut und sich dabei immer wieder denkt, dass dies einfacher wäre wenn alles besser verstaut wäre, überlegt man sich Verbesserungen. Das naheliegendste ist dann zunächt das Einpacken der Spielkomponenten in Zip-Tüten. Diese schonen das Material und man kann die wichtigsten Marker und Karten bereits vorsortieren.
Auch Sortierboxen aus Plexiglas oder Plastik kamen schon bei mir zum Einsatz. Diese sind vor allem bei Spielen mit vielen kleinen Markern usw. hilfreich. Doch diese sind auch nur in Standardgrößen zu bekommen und passen eben nicht individuell zum Spiel. Daher gibt es z.B. auf boardgamegeek.com bereits eine riesige Liste mit bebilderten Beispielen wo User ihre selbst gebastelten Einsätze zeigen und dokumentieren. Den Link zu dieser Liste fndet Ihr übrigens hier:
Foamcore-Inlays auf BGG.
Doch wie schon beim Bemalen von Miniaturen steht hier erst mal handwerkliches Geschick und benötigtes Werkzeug/Material vor dem Ergebnis. Meine eher linken Hände machten mir nach dem befriedigenden Erfolgen beim Bemalen der Figuren keine all zu großen Sorgen mehr. Schließlich war diese Tätigkeit als deutlich einfacher eingestuft. Das Material bzw. Werkzeug war auch noch größtenteils vohanden. Zumindest ein Cuttermesser, Holzleim, Lineale und Stecknadeln befanden sich in meinem Besitz. Lediglich eine sich "selbstreparierende" (ja ja, das gibt es wirklich!) Unterlage und eben die Schaumstoffplatten (Foamcore) musste ich online bestellen da ich vor Ort keinen Laden fand der dies anbot.
Mit ca. 15,- EUR für 10 Platten in DIN A3 ist man dabei und auch die Matte bekommt man für ca. 10,- EUR. Trotzdem benötigt man erst einmal einen Einstieg in das Thema und dabei bin ich auf sehr hilfreiche Videos im Netz gestoßen die mir die Grundlagen prima erklärt haben. In insgesamt drei Teilen geben die orderofgamers hier anschauliche Hilfe und Tipps:
Teil 1
Teil 2
Teil 3
Auf deren Seite gibt es auch Baupläne für ein paar Spiele zu finden und ich suchte mir für meine Premiere das Spiel WINTER DER TOTEN aus. Dies ist nämlich eines jener Spiele die eigentlich nur aus einer Box bestehen und wo sich alle Materialien in Zip-Tüten verpackt lose in der Schachtel befinden. Zur Verdeutlichung habe ich mal ein "Vorher-Bild" gemacht.
Nun galt es also die ersten Schnitte zu machen. Da ich vorher schon online darüber gelesen hatte, dass es zu Problemen kommen kann wenn das Messer nicht scharf genug ist, wollte ich kein Risiko eingehen und habe anstatt des "normalen" Teppichmessers ein Skalpell aus dem Experimientierkasten meines Sohnes genommen. Dies war dann aber auch der erste und einzige Fehler bei diesem Projekt. Denn dieses Skalpell erzeugte völlig unsaubere Kanten und nach kurzen Zweifeln ob es an meinen Fähigkeiten lag, versuchte ich es dann mit dem Cutter und hatte auf Anhieb ein tolles Ergebnis!
Das Schneiden durch die Schaumstoffplatten klappt ganz leicht und wenn man sich schön am angelegten Lineal entlang bewegt werden auch die Kanten schön gerade und senkrecht. Hier ist sicherlich ein wenig Übung ratsam aber nach 3-4 Schnitten sitzt es eigentlich. Es galt also zunächst die große Bodenplatte aus dem DIN A3 Bogen herauszuschneiden. Das größte Problem ist im Prinzip das genaue Messen und dann treffen der Markierungen. Denn wenn ich an der einen Seite der Platte 285 mm abmesse und dies an der gegenüberliegenden Seite mache, müssen diese beiden Messpunkte nicht unbedingt genau gegenüber liegen. Kleine Abweichungen von 284,5 anstatt 285 mm können schon dazu führen, dass die Ecken nicht 100% im rechten Winkel sind. Da bietet sich natürlich ein Winkel anstatt einem Lineal an.
Kleine Korrekturen kann man aber auch noch nachträglich machen wenn man etwas Übung hat. Wenn die "Bodenplatte" zum Beispiel nicht richtig in die Schachtel passt weil sie ein klein bißchen zu groß geworden ist, muss man eben am besten mit einer neuen Klinge noch mal ein wenig von den Seiten abschneiden. Ist der Boden fertig, kommen die Wände an die Reihe. Darauf folgt dann auch der erste Einsatz des Klebers. Ich habe einen Kleber von Ponal benutzt und kam damit auch super klar. Auch hier ist es am Anfang etwas fuckelig wenn man eine der schmalen Seitenwände auf die Grundplatte drückt. Doch sobald man diese mit ein paar Stecknadeln fixiert hat kann nicht mehr viel schief gehen. Nachdem alle vier Seitenwände geklebt waren, habe ich diesen Rahmen dann auch erst mal zum Trocknen für ca. 30 Minuten liegen lassen und mit Zeitschriften beschwert.
Ist dieser Grundrahmen erst einmal fertig geht es an die einzelnen Fächer. Ob für Karten, Marker oder Figuren, es handelt sich meistens eben nur um kleinere Streifen die geschnitten und geklebt werden müssen. Hat man keinen Bauplan macht es Sinn das Spielmaterial in die Schachtel zu legen und sich Markierungen an den Stellen zu machen wo die Wände benötigt werden. Mir war es noch wichtig eine Lösung zu wählen bei der man die Fächer nachher komplett rausnehmen und auf den Tisch stellen kann. Das spart dann zusätzlich noch Zeit beim Aufbau. So war dann auch mein Erstlingswerk recht schnell fertig (reine Bastelzeit ca. 4-6 Stunden). Das Ergebnis ist auf den folgenden Bildern zu sehen.
Nach diesem Erfolg ging es dann auch sofort weiter an die nächsten "Patienten". So habe ich inzwischen auch Einsätze für IMPERIAL SETTLERS und ELDRITCH HORROR fertiggestellt. Zurzeit bastel ich an einem für RACE FOR THE GALAXY und viele weitere habe ich bereits im Kopf. Und ich fürchte die Bestellungen von Schaumstoffplatten werden in nächster Zeit zunehmen...
Mögen die Karten/Würfel mit Euch sein!