Donnerstag, 4. Januar 2018

[Spielbericht] #45/2017: Charterstone (Partie 02+03)

Nun also weiter in der Geschichte von CHARTERSTONE. Nachdem Partie 1 quasi nur ein leichter Aufgalopp bzw. ein seichter Einstieg in das neue Spiel von Jamey Stegmaier war, wandelte sich dies im Verlauf der beiden nächsten Partien zu einem immer komplexer werdenden Legacy-Game welches die eine oder andere Überraschung parat hielt...   


Spiel: Charterstone
Autoren: Jamey Stegmaier
Verlag: Feuerland Spiele
Jahr: 2017
Spieler: 1-6
Spieldauer: ca. 90 Minuten
Merkmale: Legacy, Worker-Placement, Aufbauspiel
Mitspieler: Christopher, Gregor, Michael, Wolfgang

SPIELABLAUF (Partie 2 und 3 - so SPOILERFREI wie möglich!)

Hauptproblem war für mich erst einmal den Überblick über die Regeln zu behalten und die in der ersten Partie erhaltenen Updates richtig einzuhalten. Zudem entschieden wir uns dazu nun auch noch einen Automa mitspielen zu lassen. Wir wollten mal ausprobieren wie dieser sich spielen lässt und ob er das Spiel bereichert oder eher hemmt. So staunten wir auch nicht schlecht als dieser durch Karten gesteuerte Spieler-Bot zu Beginn auf der Punkteleiste mächtig davon zog. Er machte fast bei jedem Zug 2 Punkte und war uns so schnell enteilt.

Zum Ende hin relativierte sich das Ganze aber deutlich und er kam lediglich als Dritter ins Ziel. Auch die Handhabung gefiel mir persönlich sehr gut. Es brachte deutlich mehr Leben in und auf das Spielbrett und sorgte dafür, dass öfter Figuren von Mitspielern verdrängt wurden. Natürlich bringt es auch eine Portion Zufall mit ins Spiel. Denn während ich kein einziges mal vom Einsetzen der Automa-Figuren profitierte, kamen andere da deutlich öfter in den Genuss. Es fühlte sich für mich aber auch nicht dramatisch spielentscheidend an und so ist die Automaregelung für mich eine rundum runde Sache. Daher dachten wir nach der zweiten Runde auch kurz darüber nach auch noch eine zweiten Bot in die dritte Partie mit hinein zu nehmen, entschieden uns aufgrund des Verwaltungsaufwands aber dagegen.

Spielerisch änderte sich auch einiges im Vergleich zum Debüt. Es kamen durch das Öffnen der Kisten immer mehr neue Elemente dazu die den Komplexitätsgrad des Spiels deutlich anhoben. Und bei dem ganzen Anbringen und Bekleben von neuen Regelstickern im Heft wurde es ab und zu auch etwas unübersichtlich. Vor allem zum Ende der 2. Partie hingen wir etwas länger fest da wir die Abwicklung des Wegweisers nicht so ganz verstanden hatten. Daher hier von mir der ganz klare Hinweis diese Wegweiserkarte UNBEDINGT VOR der Vergabe der Siegpunkte am Ende von Spiel 2 abzuhandeln. Wir hatten dies aufgrund der Reihenfolge im Regelheft nämlich anders herum gemacht und kamen dadurch ins Stocken (obwohl es eigentlich eindeutig auf der Wegweiserkarte steht) .

Dafür lief Partie 3 dann aber richtig flüssig und so langsam wurde klar wie der Ablauf am Ende einer Runde sein würde. Lediglich mit dem neuen Material bzw. einer neuen Komponente gab es ein kleineres Problemchen. Nicht mit der Regel oder Handhabung dieser sondern eher mit der Ausgeglichenheit. Denn nur 3 von uns 4 menschlichen Spielern profitierten davon und sorgte somit bei Gregor für etwas Frust da er als Einziger nicht in diesen Genuss kam. Und wenn wir gewollt hätten wäre es für ihn auch nicht möglich gewesen den Zugang zu diesem neuen Element zu bekommen. Dieser erfolgte nämlich nur durch den Bau von bestimmten Gebäuden.

Doch vor allem im Hinblick auf den Wegweiser lohnte sich der Bau allemal und so konnte eine fast schon eindeutige Abrechnung noch mal richtig spannend gemacht werden. Denn schon in Partie 2 hatte Wolfgang uns und den Automa mit einer konsequenten Nutzung des Wolkenhafens deutlich abgehängt. Auch in Partie 3 setzte er diese Strategie fort und sah nun wiederum wie der klare Sieger aus. Doch hier spülte der aktuelle Wegweiser Christopher und mich noch weit nach vorne und wir lagen am Ende nur 1 Punkt hinter Wolfgang der diese Runde mit der bisherigen Höchstpunktzahl von 68 gewann. Durch die Besonderheiten der Wertung bei CHARTERSTONE macht sich diese Dominanz aber zum Glück nicht zu sehr bemerkbar und alle liegen gefühlt noch gut im Rennen.

Umso mehr warte ich deshalb nun auf die Fortsetzung dieses neuen Legacy-Werks bei dem man eigentlich gemeinsam ein individuelles Workerplacement Spiel kreiert welches voll auf der Welle der ganzen Eurogames der letzten Jahre reitet. Und obwohl ich solche Spiele eigentlich nicht sonderlich mag, fesselt es mich wie bisher alle Legacy-Spiele (Ja, ich mochte auch SEAFALL sehr gerne!). Vor allem die schnellen Züge lassen kaum Downtime aufkommen und die Spannung wohin das alles noch führen wird ist einfach zu groß und lässt mich immer wieder freudig auf den nächsten Termin warten...


Mögen die Würfel/Karten mit Euch sein!