Recht spontan kam es am letzten Wochenende zu einer Partie TIME STORIES. Wohl auch weil uns vorab zu Ohren gekommen war, dass die ENDURANCE EXPEDITION im Vergleich zu den anderen Fällen kürzer und damit an einem Abend zu schaffen sein sollte. Dies wollten wir dann natürlich sofort überprüfen...
Spiel: | Time Stories / Die Endurance Expedition |
Autor: | Croc |
Verlag: | Space Cowboys |
Jahr: | 2017 |
Spieler: | 2-4 |
Spieldauer: | ca. 60 Minuten pro Durchgang |
Merkmale: | Rätsel, Abenteuer, Zeitreisen, Kooperativ |
Mitspieler: | Christopher, Gregor, Michael, Tobias |
VERLAUF UNSERER PARTIE
Tatsächlich war einiges anders als sonst. Sogar unser sonst überpünktlicher Einweiser BOB war dieses mal zu spät dran und auch sonst lief alles nicht so wie gewohnt. Damit war schon klar, dass uns im ersten Durchlauf eine böse Überraschung erwarten würde. Und tatsächlich wurde schnell deutlich, dass es in dieser Runde nur darum gehen konnte möglichst viele Informationen einzusammeln bevor es auch schon wieder vorbei war.
Thematisch ging es um einen Zeitsprung in die Antarktis ins Jahr 1914 wo wir in die Wirte der Teilnehmer der Endurance-Expedition schlüpfen sollen. Diese hatte das Ziel die Antarktis einmal zu durchqueren. Das diese Mission damals scheiterte ist vielleicht bekannt und dies sollte durch uns auch nicht geändert werden. Ziel war es stattdessen einen drohenden Zeitriss zu kitten.
Nach diesem etwas chaotischen Beginn in eisiger Kälte ging es dann aber in gewohnter Art und Weise weiter und es wurde auch relativ schnell klar wie dieses Abenteuer angegangen werden muss. Somit hatten wir vor im vierten Durchgang quasi einen Schnelldurchlauf durchzuführen. Soll heißen wir haben die Ortskarten nicht immer ausgelegt wenn wir eh nur zu einer bestimmten Stelle wollten um etwas zu holen. Wir haben dann nur den Zeitmarker entsprechend vorgezogen und uns die Objektkarten aus dem Stapel genommen. Sicherlich nicht sehr thematisch aber nach einer gewissen Wiederholungsanzahl wird es einfach nervig immer wieder alle Karten auszulegen nur um ein Gegenstand zu holen von dem man schon weiß wo er sich befindet und dann alles wieder abzuräumen.
Auf diese Weise wollten wir eigentlich nur noch letzte Infos für einen finalen Durchgang einholen und staunten nicht schlecht als wir dann plötzlich schon gewonnen hatten. Denn dies kam uns doch relativ kurz vor da wir erst ca. 2,5 Stunden an diesem Szenario gesessen hatten. Doch die Aussage "Lesen Sie nun die Karte Mission erfolgreich abgeschlossen" war eindeutig und somit schauten wir uns etwas verblüfft an. Zumal wir trotz des hohen Tempos am Ende ein ziemlich schlechte Bewertung aufzuweisen hatten. Was aber bleibt nun für ein Eindruck von der ENDURANCE EXPEDITION?
EINDRUCK / (ACHTUNG SPOILER MÖGLICH!)
Wie schon oben beschrieben wird es auf Dauer einfach lästig immer wieder die Orte neu auszulegen wenn man dort eh nur kurz verweilt weil man schon mal dort war und weiß wo es bestimmte Dinge zu holen gibt. Daher besteht dann oft die Gefahr diese nur noch mechanisch durchzurattern. Dennoch empfanden wir dieses Szenario mal wieder etwas frischer und vor allem kurz und knackig. Andererseits kann man natürlich auch wieder darüber streiten ob für so einen kurzen (einmaligen) Spielspaß gute 20 EUR als Preis gerechtfertigt ist.
Und auch das Rätsel an sich war kein richtiges. Viel falsch machen konnte man hier aus unserer Sicht nicht wirklich. Sicherlich gab es Sackgassen die etwas aufhalten können aber das korrekte Vorgehen erschien uns zumindest ziemlich schnell offensichtlich. Würze kam allerdings hingegen durch die Wahnsinnig-Karten herein die mich an meine jüngste Spielevergangenheit bei den VILLEN DES WAHNSINNS erinnerten. Auch hier war es nun möglich aufgrund verstörender Ereignisse den Verstand zu verlieren. Dadurch erhält man eine zufällige Wahnsinnskarte welche nur derjenige Spieler lesen und auch nichts über deren Inhalt verraten darf. Dies führt dann eben zu Fragezeichen auf der Stirn der Mitspieler, die sich dann natürlich wundern was da wohl gerade mit dem Kollegen geschieht wenn er aus heiterem Himmel einen Lebenspunkt abgibt.
Dies ist sicherlich die grundsätzliche Neuerung/Änderung zu den restlichen Fällen von TIME STORIES. Allerdings führt dieser Kniff auch wieder zu einigen Regelunsicherheiten da bestimmte Effekte dann offen abgehandelt werden müssen und die Mitspieler sich dann natürlich fragen was derjenige denn da gerade macht? Hier war uns dann nicht genau klar was erklärt werden darf und was nicht. Dazu kam noch eine fehlerhafte Karte (inzwischen hat Asmodee mir den Irrtum zumindest offiziell bestätigt) direkt am Startort der Durchgänge (den Kesselraum).
Hier gibt es einen Ort der aufgrund des Ausrufezeichens auf der Rückseite der Karte immer besucht werden muss wenn man diesen Ort auslegt. Nach der erstmaligen Abhandlung dieser Karte macht es aber überhaupt keinen Sinn diese noch mal zu besuchen wenn man später wieder in den Kesselraum geht. Es steht aber auch nirgends, dass man diese Karte nach deren Nutzung für den Rest des Durchgangs ablegen soll. Dieser Hinweis wurde schlichtweg vergessen. Das ist nicht dramatisch, führte aber bei uns zu Irritationen.
Trotzdem waren wir nach diesem kurzen aber unterhaltsamen Abenteuer nicht enttäuscht. Den meisten von uns hat es sogar nach der Nervenheilanstalt und dem Marcy-Fall am besten gefallen. Ich persönlich würde es vielleicht auch noch knapp hinter die Drachenprophezeiung einordnen, hatte aber aber auch hier meinen Spaß der mir bisher nur bei "Hinter der Maske" fehlte.
Daher hier mal meine momentane Rangliste der gespielten TIME STORIES Fälle:
1. Der Marcy-Fall
2. Nervenheilanstalt
3. Die Drachenprophezeiung
4. Die Endurance-Expedition
5. Hinter der Maske
To be continued...
Mögen die Würfel/Karten mit Euch sein!