Dienstag, 3. Februar 2015

Alles Geschmackssache...

"Wow was für eine geniales Spiel!". "Ich habe selten so einen Schrott gespielt." "Super, gleich noch eine Runde?", "Nein, danke das ist verschwendete Lebenszeit".

So unterschiedlich können Reaktionen auf ein gerade neu kennengelerntes Spiel sein. Das ist also bei Spielen genau so wie z.B. in der Musik, beim Essen und vielen anderen Dingen. Und dabei kann man manchmal auch gar nicht so genau sagen warum man so oder so empfindet. Denn viele Faktoren können Einfluss darauf nehmen, ob einem ein Spiel Spaß macht oder nicht.

Dazu gehören Dinge wie Thema ("Och nicht schon wieder Mittelalter!"), Spieldauer ("Wie ist das Spiel schon vorbei?"), der Mechanismus ("Rohstoffe handeln? Das ist ja wie Siedler!") oder die Gruppe mit der man spielt. Selbst das beste Spiel hat es schwer, wenn jemand mit am Tisch sitzt, der eigentlich nur hofft das es schnell vorbei geht und dies auch jedem deutlich zu verstehen gibt.

Auch die Erfahrung der Spieler ist nicht unwichtig für die Bewertung eines Spiels. Denn genau so wie es viele "Gelegenheitsspieler"gibt, die sich nach dem Lesen einer 4-seitigen Regel bereits restlos überfordert fühlen, gibt es auf der anderen Seite auch die "Vielspieler" die alles schon mal gesehen haben und die bei der zwanzigsten Aufwärmung eines bekannten Mechanismus gelangweilt am Tisch sitzen, während ein Mitspieler (Typ Gelegenheitsspieler) gar nicht fassen kann, wie anspruchsvoll die Spiele nach Monopoly und Mensch ärgere Dich nicht doch mittlerweile geworden sind.

Somit haben auch Bewertungen von Spielen immer nur eine begrenzte Aussagekraftt, zumindest wenn man nicht weißt wie der Rezensent so tickt und welche Vorlieben er hat. Eine Empfehlung ist daher immer ganz schön, aber letztendlich kann nichts eine Probepartie ersetzen um zu sehen ob dieses Spiel auch etwas für jemanden ist. Und selbst eine Partie kann eventuell nicht ausreichend sein um ein Spiel abschließend zu beurteilen.

Und da kommen wir auch zu einem Problem welches die "Vielspieler" oft haben. Da werden im Wochentakt Spiele gespielt, analysiert und bewertet und da ja schon wieder 10 neue Exponate auf der Warteliste stehen, werden die meisten Exemplare auch nur maximal 2-3 gespielt (wenn überhaupt) und schon kommt das nächste auf den Tisch usw. Doch gerade bei komplexeren Spielen (die ich z.B. sehr gerne mag) entdeckt man erst im Laufe einiger Partien die Feinheiten. Ähnlich wie bei Filmen die man erst mehrmals gucken muss um einige Dinge zu bemerken, die einem beim ersten Anschauen gar nicht aufgefallen sind.

Aus diesem Grund haben wir uns in unserer Runde auch vorgenommen, Spiele mehrmals nacheinander zu spielen um eben diese Details herauszufinden. Fast wie früher in Kindertagen als man z.B. Risiko in den Sommerferien Tag für Tag und 6 Wochen am Stück gespielt hat (Okay, es gab damals ja auch nicht so eine große Auswahl an Spielen wie heute).

Da aber ein Blog in dem wochenlang immer nur ein Spiel besprochen wird schnell langweilig werden könnte, habe ich beschlossen zwischendurch auch immer mal wieder andere Spiele vorzustellen, die ich zu anderen Anlässen gespielt habe und aus meiner Sicht eine Erwähnung verdient haben. Beginnen werde ich damit in den kommenden Tagen...

Mögen die Würfel mit Euch sein!